Shingal. Im Norden der Region Shingal ist es heute Morgen zu Zusammenstößen zwischen den êzîdîschen Widerstandskämpfern der YBŞ und Peshmerga-Milizen der PDK gekommen. Auf beiden Seiten wurden Kämpfer teilweise schwer verletzt. Ein ÊP-Korrespondent bestätigte zudem den Tod von Kämpfern auf beiden Seiten.
Die PDK-Partei des amtierenden kurdischen Präsidenten Barzani provozierte gestern mit der versuchten Stationierung von 500 sogenannter Rojava-Peshmerga, eine Miliz aus kurdischen Flüchtlingen aus Syrien, die gegenüber den Êzîden besonders aggressiv auftritt. Sie sollten in die Stadt Khanasor einmarschieren, was Kämpfer der YBŞ jedoch verhinderten. Seit gestern verschärfte sich der Ton, was heute schließlich zu bewaffneten Gefechten führte.
Die Spannungen halten derzeit weiter an, beide Seiten bereiten sich auf weitere Gefechte vor, so unser Korrespondent vor Ort. Nachdem es monatelang zu verbalen Attacken gegen die PKK und die êzîdîsche YBŞ gekommen war, weigerten sich êzîdîsche Peshmerga gegen die YBŞ vorzugehen. Stattdessen stationierte die PDK Rojava-Peshmerga in der Region, die bereits in der Vergangenheit mit den Êzîden in Konflikt geraten sind und dabei etwa einen Jugendlichen getötet hatten. Die Rojava-Peshmerga werden unter anderem vom türkischen Geheimdienst MIT mitfinanziert und ausgebildet.
Die Türkei erhöhte zuletzt den Druck auf die kurdische Regierung, gegen den gemeinsamen Feind in Shingal, die PKK, vorzugehen. Die Angriffe auf die YBŞ und PKK in Shingal folgen unmittelbar nach Gesprächen zwischen Ankara und Erbil.
© ÊzîdîPress, 03. März 2017