Diyarbekir (Türkei) – Nach einer Analyse der Gemeinde für Geschäfts- und Industrietätigkeiten in Diyarbekir (DÎSÎAD) sind seit den Angriffen der IS-Terroristen am 3. August rund 450.000 Êzîden aus ihren Siedlungsgebieten vertrieben worden und befinden sich derzeit noch auf der Flucht oder in Flüchtlingscamps.
Der Vorsitzende der DÎSÎAD, Burc Baysal, erklärte man sei zusammen mit weiteren Nichtregierungsorganisationen am 9. September vor Ort gewesen um die Lage zu begutachten. „Wir konnten uns ein eigenes Bild von der Tragödie, die gerade von den Êzîden durchlebt werden muss, machen. Unsere Recherchen ergaben, dass seit den Angriffen 450.000 Êziden vertrieben wurden.“
Baysal machte auch darauf aufmerksam, dass man sich in nächster Zeit auf etwa 100.000 Êzîden in Nordkurdistan (Südost-Türkei) vorbereiten müsse. Wörtlich hieß es in dem Bericht: „Es kann sein, dass wir in nächster Zeit mehr als 100.000 unserer êzîdischen Geschwister als unsere Besucher empfangen werden. Aus diesem Grund müssen Vorbereitungen getroffen werden. Insbesondere müssen sanitäre Einrichtungen geschaffen werden, sowie Einrichtungen zur medizinischen und psychologischen Versorgung. Da der Wintereinbruch nicht mehr allzu weit ist, müssen diese Arbeiten koordiniert und planmäßig durchgeführt werden.“
êzîdîPress, 11. Sept. 2014