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Den Opfern der Terroranschläge von 2007 in Shingal gewidmet; |
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedirxan Beg und Familie
- Ursachen des Anti-Êzîdism
- Das Soran Massaker und Bedirxans Rolle 1832
- Zwischenfall im jahr 1836 und die Nesotiraner
- Massaker Bedirxans an êzîden in Tur abdin 1836-1844
- Sturz Bedirxan Begs und die Vergeltung der Êzîden
- Wahrnehmung Bedirxan Begs in der kurdischen Gesellschaft und die Hamidiye-Reiterei
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Videobeweise
- Verweise
© êzîdîPress 2013 |
© Hayrî Demir für êzîdîPress, 20. September 2013
Einleitung
„Die Feinde bekämpfen einen, sie ermorden und verhaften uns. Das ist schon immer so gewesen. Aber warum müssen unsere eigenen kurdischen Brüder sie unterstützen, und manchmal waren sie viel grausamer als unsere Feinde.“, zitiert Prof. Dr. Kizilhan einen Êzîdî in seiner Abhandlung über Historische traumatische Ereignisse und deren Einfluß auf die nachfolgenden Generationen[1]
Folter. Terror. Unterdrückung. Diskriminierung. Stigmatisierung. Massaker. Genozide. Das ist das erste Bild, das bei Betrachtung der êzîdîschen Geschichte offensichtlich ist. Die Êzîden wurden abwechselnd von den Osmanen, den Arabern und den Persern verfolgt, wobei die Verfolgungen oft in Massakern gipfelten. Auch einige kurdisch-muslimische Stämme und vor allem Großfürsten beteiligten sich an diesen Verfolgungen[2],[3]. So auch z.B. der kurdische Fürst Bedirxan Beg (dt. Bedir Khan Beg) samt die ihn unterstützenden kurdisch-muslimischen Stämme und seine kurdischen Verbündeten. Mal im Alleingang, mal in Kooperation mit den Osmanen oder anderen kurdischen Fürsten massakrierte er die Êzîden. Auch wenn wir von Geschichte und somit von der Vergangenheit sprechen, so können wir nicht verschweigen, dass eine Diskriminierung und Stigmatisierung der Êzîden bis heute besonders im Irak bzw. der Autonomen Region Kurdistan auf gesellschaftlicher Ebene andauert: Êzîdîsche Geschäfte werden in bestimmen Gegenden gemieden bzw. Ziel von Angriffen[4], Produkte êzîdîscher Hersteller werden boykottiert[5], bei der Arbeitsplatzvergabe werden die Êzîden ebenfalls diskriminiert[6]. Verschiedene kurdische Mullahs hetzen in ihren Ansprachen die kurdische gegen die êzîdîsche Bevölkerung auf[7].
“Die Kurden: eine Nation?
[…]. Die Êzîden, Sprecher desselben Dialekts, aber oft als `Bösen-Anbeter´ verachtet, wurden oft von muslimischen Kurden nicht als Kurden anerkannt.”
Prof. Dr. Martin Van Bruinessen[8]
Der ständige Verweis auf die Geschichte der Êzîden ist insofern notwendig, als dass sich hieraus gesellschaftliche Konsequenzen ergaben, die bis heute sowohl innerhalb der êzîdîschen als auch innerhalb der kurdischen Gesellschaft zu großen Differenzen führten bzw. führen. Hier besteht großer Klärungsbedarf. Mithin stehen sich verschiedenste Gruppen schier unversöhnlich gegenüber. Dass der Ruf nach einer starken und solidarischen Gemeinschaft in Folge der ständigen Verfolgung unter den Êzîden stärker wurde, ist natürlich. Strengere Regeln für Gemeinschaftsmitglieder nach außen wie nach innen waren unter anderem die Folge.
Die muslimischen Kurden der Vergangenheit schlossen die Êzîden aus religiösen Gründen aus dem Kurdentum aus. Besonders die Diskriminierung und die Massaker kurdischer Muslime an den Êzîden, trieben einen tiefen Keil zwischen Êzîden und muslimischen Kurden. Bis heute wurde diese Vergangenheit nicht aufgearbeitet, bei Thematisierung wird von einigen muslimisch-kurdischen Persönlichkeiten, Politikern bzw. Organisationen oft der Vorwurf des Separatismus gegen Êzîden erhoben. Geschichtsbewussten und auf Aussöhnung bedachten Êzîden wird die Arbeit damit erschwert. Auch viele êzîdîsche Aktivisten in kurdischen Parteien verschweigen diese Geschichte, weil sie um ihre Position fürchten.
„[…] die moslemischen Kurden haben die Yeziden aus dem Kurdentum ausgeschlossen. So ist die Geschichte.“
Prof. Dr. Dr. Wießner[9]
Den Êzîden aus der Türkei, die fast vollständig emigriert sind, sind die Unterdrückung und Diskriminierung durch kurdische Muslime und nicht etwa die Verbrechen des türkischen Staates bzw. Militärs besonders in Erinnerung geblieben[10],[11].
So hat sich im Laufe der Jahrhunderte, geprägt durch Verfolgungen und etlichen Massakern und insbesondere der Verfolgung durch muslimische Kurden, ein eigenständiger êzîdîscher Volkscharakter immer deutlicher herausgebildet[12]. Diese Ausprägung ist so stark, dass vereinzelte êzîdîsche Gruppierungen und Organisationen[13] für sich und die Êzîden den Charakter einer eigenen Nation beanspruchen, welche strikt vom Kurdentum zu trennen sei. Nationalistische Êzîden sind aus den genannten Gründen kein Produkt wirrer Vorstellungen, sondern die unausweichliche Folge massiver Unterdrückung, Ausgrenzung und Verfolgung. Dies ist eine Tatsache, die von allen, sowohl von andersdenkenden Êzîden als auch von muslimischen Kurden, toleriert werden muss.
„Diese Haltung basiert auf der kollektiven Erinnerung an die Jahrhunderte andauernde Verfolgung durch islamisch-kurdische Stämme, die seit einigen Jahrzehnten durch yezidische Historiker aufgearbeitet wird.[14]“
Den (nationalistischen) Êzîden daher den Vorwurf des Separatismus zu machen, bewirkt zwangsläufig eine Verwechslung von Ursache und Wirkung, auf deren Grundlage keine Aussöhnung stattfinden kann. Auch eine Degradierung des Êzîdentums zu einer „bloßen Religion“ bewirkt, dass historische Ereignisse, die unzweifelhaft mit der êzîdîschen Identität/Religionsangehörigkeit zusammenhängen, zu marginalisierten Begebenheiten gemacht werden. Die historischen Ereignisse sind jedoch die Gründe für das belastete kurdisch-êzîdîsche Verhältnis und müssen daher diskutiert und nicht tabuisiert werden.
Vielmehr gilt es, moderate und geschichtsbewusste Êzîden dafür zu sensibilisieren, auf diese nationalistischen Gruppen unter den Êzîden selbst einzuwirken. Äußeren Kräften fehlt hierfür die Legitimation. Nur wenn es gelingt, dass die Beteiligten sich gegenseitig verstehen, ist eine Vermittlung möglich. Dafür ist es unerlässlich, die Geschichte aufzuarbeiten.
„Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wandert auf den Müllhaufen der Geschichte. Wer sich gegen den Strom des Wassers stellt, wird auf den Abgrund zugetrieben.“, Abdullah Öcalan in seiner Newroz-Erklärung vom 21. März 2013 |
Wir greifen hier bewusst das Beispiel des muslimisch-kurdischen Fürsten Bedirxan Beg auf, weil es wie kein anderes Beispiel die Problematik verdeutlicht. Das Aufarbeiten derartiger Geschehnisse dient also nicht dazu, wie oft behauptet wird, einen Keil zwischen Êzîden und muslimische Kurden zu treiben, sondern zur Aufarbeitung und Wiederherstellung des kurdisch-êzîdîschen Verhältnisses. Nur wer die Vergangenheit kennt, kann aus ihr lernen. Und auch nur dann ist es möglich, vorhandene Tatsachen als solche nachzuvollziehen.
Bedirxan Beg und Familie
Bedirxan Beg lebte und wirkte im 19. Jahrhundert und entstammt aus einer der ältesten und einflussreichsten kurdischen Adelsfamilie der Ezîzan/Azizan ab[15],[16]. Die Ezîzan/Azizan waren laut Şerefxanê Bedlisî, Autor der bekannten Şerefname, selbst ursprünglich Êzîden[17]. Bedirxan Beg war einer der Fürsten der kurdischen Dynastie von Botan, weshalb er auch unter dem Namen Mîrê Botan (dt. Fürst von Botan) bekannt ist und über ein weites Gebiet von Botan herrschte.
Bei der Vielzahl seiner Frauen und Konkubinen existieren unterschiedliche Angaben über die Zahl seiner Kinder. Während Gökçe die Zahl seiner Kinder mit 42[18] angibt, berichtet Guest von 56 Söhnen und einer Vielzahl von Töchtern[19]. Klarheit schuf Kamûran Bedirxan, der Enkel Bedirxan Begs. Sein Großvater Bedirxan Beg hatte zu Lebzeiten 14 Frauen und 99 Kinder. Bei seinem Tod waren noch 42 Kinder am Leben, davon 21 Töchter und 21 Söhne[20]. Einer seiner bekanntesten Söhne ist Emîn Alî Bedirxan, der Vater von Celadet, Surreya und Kamûran Bedirxan, die später eine wichtige Rolle innerhalb der kurdischen Nationalbewegung gespielt haben. Die Mutter von Emîn Alî Bedirxan und damit Großmutter der drei genannten Brüder, war eine êzîdîsche Prinzessin aus der Mîr-Familie der Êzîden, die Bedirxan Beg zwangsweise zu einer seiner Ehefrau machte, um die Êzîden in ihrer Ehre zu kränken. Dies wurde von der êzîdîschen Mîr-Familienangehörigen Wansa Al-Amawy bestätigt[21]. Dazu später mehr. Bedirxan Beg soll in seinem Harem weiterhin rund 40 êzîdîsche Frauen im Zuge seiner Plünderungen und Ausrottungsversuche gegen die Êzîden der Region Botan[22] gefangengenommen, zur Annahme des Islams gedrängt und anschließend in seinem Haushalt gehalten haben[23].
Über Bedirxan Beg wird auch berichtet, dass er eine starke religiöse Ader hatte[24]. Das beweisen auch die Berichte, wonach er die Shari´a z.B. gegen Diebe anwendete, demnach einem Dieb die Hand und einer Diebin die Nase abschnitt[25]. So war auch der als radikal-fundamentalistisch bekannte Resul der Region Botan ein Unterstützer Bedirxan Begs[26].
Menant schreibt über Bedirxan Beg: „Getrieben von Ehrgeiz, von religiösem Fanatismus, gierig nach Macht und Profit, blutrünstig und rücksichtslos war er mal Verbündeter mal Feind der Pascha von Mosul und unterstützte sie, soweit es ihm nützlich war[27].“
Ebenfalls trunken vor Blut und in seiner Grausamkeit mindestens gleichauf mit seinem Onkel, bekundete Yêzdan Shêr Beg – unter anderem bekannt für seine barbarischen Verbrechen an Christen (Nestorianer), Juden und Êzîden -, er „werde das Blut aller Êzîden, Juden und Christen trinken[28]“. Guest berichtet vom Vize-Konsul, der bei einem Vorfall Augenzeuge war:
„Er [der Vize-Konsul] war Augenzeuge von Morden, die der Beg [Yêzdan Sher Beg] mit eigenen Händen vollstreckte. Zu unterschiedlichen Zeiten, wurden zwischen 25 und 30 Êzîden von diesem Fanatiker hingerichtet, der es als lobenswert anerkannte, diese abzuschlachten. Er bot jedem, der ihm einen lebendigen Êzîden brachte 500 Piastre, einfach um das Vergnügen zu haben, diesen Armen die Kehle durchzuschneiden[29].“
Die Enkelkinder Bedirxan Begs, Kamûran, Surreya und Celadet Bedirxan, gelten als die Begründer des kurdischen Nationalismus des frühen 20. Jahrhunderts und haben große Verdienste zu verzeichnen. Auch wir sind für die Verdienste der drei Brüder dankbar, können aber nicht verschweigen, dass sie im Zuge ihres Nationalismus die Êzîden fälschlicherweise zu Zoroastern stilisierten[30]. So heißt es in Hawar an einer Stelle: „Die êzîdîsche Religion ist eine Abspaltung der Religion der Zoroaster[…][31].“
„Aber die Êzîdî sind keine Zoroaster. Es ist eine eigenständige Religion.“ Prof. dr. kizilhan, jan ilhan: Rewşa Êzîdiyan û efûxwestina dereng, lê giring û bi wate, 2013 |
Die êzîdîsche Religion galt fortan als einzig wahre kurdische Religion[32], woraufhin in der kurdischen Zeitschrift Hawar dazu aufgerufen wurde, sich zum Êzîdentum zu bekennen[33]. Ebenso in der Zeitschrift Roja Nû[34].Wenn auch die Absicht der Bedirxan-Brüder positiver Natur war, so hat diese künstlich erschaffene Konnexion dem Êzîdentum großen Schaden zugefügt[35]. Seit zwei Dekaden herrscht innerhalb der êzîdîschen Gesellschaft ein Streit darüber, ob und wieweit Zarathustra und seine Lehren Teil der êzîdîschen Religion sind. Von vielen Wissenschaftlern wird die zoroastrische Abstammungstheorie weithin verworfen[36],[37],[38],[39], während viele politisch (kurdisch-) nationalistisch gesinnte Êzîden weiterhin darauf pochen, Abkömmlinge der Zoroaster zu sein. Während erstgenannte schlüssige Argumentationen vorweisen, fehlt es bei zweitgenannten an jeglichem Nachweis.
Die Gründe für die Wiederbelebung des Êzîdentums als Fundament des Kurdentums wurden von Prof. Dr. Dr.
Wießner auf die Vergangenheit der Bedirxans und ihre verhängnisvolle Rolle in der Geschichte der Êzîden zurückgeführt[40], die sich mit ihrem schlechten Gewissen gegenüber den Êzîden ins Reine bringen wollten. Jedoch lassen Aussagen von Kamûran Bedirxan darauf schließen, dass es den Bedirxan-Brüdern hier einzig um den kurdischen Nationalismus ging, wobei sich das Êzîdentum als ur-kurdische Religion am besten eignete[41]. Eine gewisse Sympathie gegenüber dem Êzîdentum scheint dennoch vorhanden gewesen zu sein.
Ursache des Anti-Êzîdism
„The Yezidi religious and cultural tradition is deeply rooted in Kurdish culture, and almost all Yezidi sacred texts are in Kurdish.” Prof. Dr. Kreyenbroek, Phillip, in: De Carvalho-Ellmer, Silvia: Kurden in Russland und der Sowjetunion, Wien 2011 |
Als Nicht-Muslime waren die Êzîden in einer muslimisch geprägten Umgebung ständiger Diskriminierung[42] und der immerwährenden Stigmatisierung als „Bösen-Anbeter“ und „Götzendienern“ ausgesetzt[43]. Innerhalb des muslimischen Herrschaftsgebietes kamen anderen Religionsgemeinschaften nur soweit gewisse Rechte zu, wie sie Besitzer einer heiligen Schrift (arab. Al-Kitab) waren. Da Êzîden über kein heiliges Buch verfügen, gehören sie islamischem Recht nach zu den sog. „Harbīs“ (dt. zum Krieg gehörende) und waren damit vogelfrei. Sie mussten sich zwischen der Annahme des Islam oder dem Tod entscheiden. Êzîden durften getötet, ihr Besitz geplündert und als Sklaven gehalten werden[44]. Die Gebiete der Êzîden wurden per Fatwa offiziell zu „Kriegsbieten“ (arab. Dār-al Harb) erklärt, die Tötung bzw. Bekehrung der Êzîden sowie die Annexion ihrer Gebiete galt als religiös gebotene Pflicht[45]. Massenhaft wurden Fatwas gegen die Êzîden sind ausgesprochen[46].
Einen Êzîdî zu töteten, bedeutete für damalige muslimische Kurden „Gott ein Opfer zu bringen[47]“.
Bedirxan Beg unterschied sich seinerzeit im Bezug zu den Êzîden nicht von den Osmanen, die immer wieder religiöse Vorwände für den Krieg gegen die Êzîden vorbrachten und diese mit dem islamischen Recht legitimierten[48]. Berichten zufolge, nach denen Bedirxan Beg ein gerechter Herrscher war und allen die Religionsfreiheit gewährte [49] galt insofern nur für Muslime und Religionsgemeinschaften mit heiliger Schrift. Bei Christen und Juden auch nur soweit sie sich nicht aufständisch in seinem Machtgebiet verhielten, wie das Beispiel der Nestorianer beweist. Êzîden wie Nestorianer waren für ihn leichte Kriegsgegner, weswegen er sich immer wieder an ihnen verging. Sein Zorn gegen Êzîden und Nestorianer kannte keine Grenzen, so Menant über Bedirxan Beg[50].
Prof. Dr. Kizilhan schreibt in seinem noch nicht veröffentlichten Buch über „Kollektive Erinnerungen[1]“ in dem Kapitel über „die Yeziden und das „Millet-System“ (1839-1876)“:
Die Ausrufung des Reformedikts von Gülhane änderte nichts an der Lage der Yeziden. Damit waren sie dazu verdammt, weiterhin als rechtlose Gemeinschaft zu leben und blieben damit auch eines der Hauptziele der Aggression muslimisch-kurdischer Stämme.
Einer der wichtigsten Führer der kurdischen Führer im Gebiet Botan war Bedirhan Bey[2]. Die aus Sicht des islamischen Rechtssystems rechtlosen Yeziden waren den gnadenlosen Angriffen Bedirhan Beys schutzlos ausgesetzt. So rief er während eines Opferfestes Yeziden, die er gefangengenommen hatte, dazu auf, den Islam anzunehmen, und tötete diejenigen, die dies nicht akzeptierten, mit eigener Hand[3].
Neben dem primär religiösen Grund für die Verfolgung der Êzîden sowohl durch kurdische Fürsten als auch durch die Osmanen, spielten auch machtpolitische sowie ökonomische Gründe eine Rolle. Der bekannte britische Archäologe, Diplomat und Poitiker Layard berichtet:
„Alljährlich machten die Gouverneure der Provinzen Expeditionen in ihre [die der Êzîden; Anm. d. A.]Distrikte. Während Männer und Frauen unbarmherzig hingeschlachtet wurden, schleppte man Kinder beiderlei Geschlechts fort und stellte sie in den bedeutendsten Städten zum Verkauf aus. Diese jährlichen Menschenjagden waren für Beder Khan Bei eine Quelle von
Einkünften, und es war Brauch bei den Paschas von Mossul und Bagdad, die irregulären
Truppen auf die unglücklichen Jezidi loszulassen.[51]“
Auch die êzîdîsche Fürstentochter Alîya Îsmael Bayezîd schreibt:
“Der arabische Historiker al-Damlouji führt die blutigen Feldzüge der Osmanen und der kurdischen Nachbarn gegen die Yeziden darauf zurück, dass sie einerseits den yezidischen Glauben auslöschen wollten, andererseits aber auch die Anbauflächen und Weiden in ihren Besitz zu bringen trachteten[52].“
Im Laufe all dieser Plünderungen, Verfolgungen und Massaker wurde insbesondere die Region Shingal zu einem der ärmsten Gebiete[53], dessen Auswirkungen bis heute zu beobachten sind. So auch der osmanische Herrscher Mohammed Pasha Kiritli Oğlu, der während einer Strafexpedition gegen die Êzîden in Shingal 400 Esel, 10.000 Schafe, einige Rinder, eine große Anzahl an Zelten und Kupfermünzen plünderte und êzîdîsche Frauen und Kinder versklavte. Die Männer ließ er köpfen[54].
Das Soran Massaker und Bedirxans Rolle 1832
Das sog. Soran-Massaker ist eines der blutigsten Episoden der kurdisch-êzîdîschen Historie und fand im Frühling des Jahres 1832 statt. Die Êzîden gelangten unter ihrem Führer Mîr Alî Beg in den traditionellen Siedlungsgebieten in Sheikhan zu großer Stärke, weswegen sie unter anderem ein Dorn im Auge der kurdischen Fürsten Bedirxan Beg und dem kurdischen Soranfürsten Muhammed Pascha Rewandûz waren. Bedirxan Beg und Muhammed Pascha Rewandûz befanden sich jedoch zunächst in einem Machtkampf[55], ehe sie der religiöse Hass auf die Êzîden einte[56],[57].
Sie überfielen in einem Bündnis die Êzîden in Sheikhan im Jahr 1832[58]. Obwohl die Êzîden erbitterten Widerstand leisteten, konnten sie den zahlenmäßig weit überlegenen Truppen von Bedirxan Beg und Muhammed Pascha Rewandûz ihren Widerstand nicht lange aufrecht erhalten und wurden vernichtend geschlagen[59]. Die muslimischen Kurden töteten die Bevölkerung und plünderten die Dörfer[60]. Die êzîdîsche Bevölkerung versuchte ihr Leben zu retten, indem sie Richtung Sindschar (kurd. Şîngal) flüchtete[61]. Auf ihrer Flucht wurden sie jedoch vor den Toren Mosuls von dem Fluss des Tigris aufgehalten, dessen Ufer aufgrund der Eisschmelze im Frühling übergelaufen war[62] und zwischen dem rettenden Ufer und den flüchtenden Êzîden stand. Nur wenigen gelang es, den Fluss zu überqueren, viele blieben zurück und wurden von ihren muslimischen Verfolgern aufgeholt und niedergeschlachtet[63]. 12.000 flüchtende Êzîden wurden von muslimischen Kurden in Folge dessen getötet[64],[65].
Die gefangengenommenen Êzîden wurden auf Anordnung von Bedirxan Beg und Muhammed Pascha Rewandûz enthauptet und ihre Köpfe in den Fluss geworfen. In Tiyar wurden auf Anordnung von Bedirxan Beg 10.000 Êzîden massakriert. Frauen und Kinder wurden als Sklaven gefangengenommen[66]. Menant berichtet weiter, dass die Massaker Bedirxan Begs und Muhammed Pascha Rewandûz die Grausamkeit der türkischen Paschas gegen die Êzîden an Grausamkeit übertrafen[67],[68].
Prof. Dr. Celîlê Celil schreibt hierzu: „[…] im Frühling 1832 überquerten über 50.000 Soldaten [des Muhammed Pascha von
Rewandûz] den großen Zab und gelangten zu den Ortschaften der Êzîden. Sie töteten viele von ihnen, die Überlebenden flüchteten. Einige von ihnen in die Berge von Dschudi, Tur Abdin und Sindschar, andere wiederum auf die Gipfel der anliegenden Hügel, in Höhlen und Tälern, weitere versuchten in Richtung Mosul zu flüchten. Der Gouverneur von Mosul aber fürchtete den Fürst Mîrê Kor und zerstörte deshalb die Brücke nach Mosul, sodass auch die Êzîden den Fluss nach Mosul nicht überqueren konnten. Die Soldaten von Rewandûz holten sie an den Hügeln von Qoyinceq ein und töten in einigen Tagen alle Êzîden. Die Êzîden äußerten mehrfach den Wunsch, mit dem Fürst Rewandûz Gespräche führen zu wollen, aber er lehnte es ab. Er forderte seine Soldaten auf, den Krieg [gegen die Êzîden] fortzusetzen, solange, bis kein einziger Êzîde übrig bliebe. Sie töten nicht nur, sondern schütteten die Wasserbrunnen zu und steckten die Bäume in Brand. Letztlich schnitt er die [Êzîden] von der Außenwelt ab[69].“
Der êzîdîsche Fürst Alî Beg wurde von den Truppen Bedirxan Begs gefangengenommen, nach Rewandûz deportiert und dort zu Tode gefoltert[70]. Aufgrund des Bündnisses von Bedirxan Beg und Muhammed Pascha Rewandûz war auch für viele Autoren nicht immer ganz klar, ob nun Bedirxan Beg oder Muhammed Pascha Rewandûz den Fürsten Alî Beg umgebracht hat. Klar ist jedoch, dass beide ihren Teil zu diesem Massaker beigetragen haben.
Alle großen Siedlungsgebiete der Êzîden in Sheikhan wurden geplündert und anschließend niedergebrannt[71].
Viele Êzîden fürchteten einen weiteren Vernichtungsfeldzug der kurdischen Fürsten und flüchteten in russisches Territorium im Kaukasus[72]. Die noch heute in Armenien, Georgien und Russland lebenden Êzîden sind Nachfahren derer, die vor den kurdischen Fürsten geflüchtet sind. Später sollte es noch zu zwei weiteren Emigrationswellen der Êzîden in den Kaukasus kommen.
Zwischenfall im jahr 1836 und die Nesotiraner
Als der Pascha von Bagdad Reshid Pascha im Jahre 1836 mit einer gut ausgestatteten Armee in den Krieg gegen Bedirxan Beg in der Region Cezîra Botan zog, wurde die Großzahl der êzîdîschen Bevölkerung getötet und versklavt[73], [74].
Bedirxan Beg einte indes viele verschiedene muslimische Stämme, um über 10.000 Nestorianer zu massakrieren:
“In July 1843, a coalition of Kurds from the Ottoman districts of Bohtan, Hakkari and Rewanduz under the direction of Bedir Khan Beg and Nurallah Beg, ransacked almost all of the Nestorian Christian villages in the Hakkari mountain region of Ottoman Kurdistan (southeast of Lake Van spanning what is today the border between Turkey and Iraq), killing up to 10,000 Nestorian Christians and enslaving many who were left behind.[75]”
Die Schwächung der christlichen Bevölkerung hatte für Bedirxan Beg auch eine weiteren gewünschten Effekt: die Schwächung der Êzîden in der Region, die Verbündete der Christen waren und von diesen ebenso unterstützt wurden[76],[77].
Massaker Bedirxans an Êzîden in Tur Abdin 1836-1844
Saîd Alî Beg, der Sohn des zuvor getöteten êzîdîschen Fürsten Alî Beg (s.o.), gelang es, im Jahre 1838 die Stärke der Êzîden wiederherzustellen. Insbesondere in der Region Garzan (kurd. Xerzan) waren die Êzîden wieder zu einer bedeutenden Stärke geworden und so wiederum in Missgunst der osmanischen Herrscher und kurdischen Fürsten geraten.
So griffen die Osmanen mit tatkräftiger Unterstützung von Bedirxan Beg die Êzîden im Jahre 1838 in Cizrê in der Region Garzan an, wobei Bedirxan Beg beim Sturz von Saîd Alî Beg eine entscheidende Rolle spielte Die Bevölkerung wurde massakriert und Saîd Alî Beg gefangengenommen. Nachdem Bedirxan Beg den êzîdîschen Fürsten Saîd Beg besiegt hatte, bittet Saîd Beg, der sich der Grausamkeit des Bedirxan Beg bewusst ist, diesen um Gnade für das Leben der Kinder[78].
In den Jahren 1840-1844[79] griff Bedirxan Beg die Êzîden in der Region Tur Abdin immer wieder an. Die Êzîden in der Region verfügten über eine starke Stammesstruktur und nahmen am politischen Geschehen aktiv teil[80].
Einer der folgenreichsten Angriffe fand im Jahr 1844 statt. Bedirxan Beg griff die Êzîden mit einer großen Truppe an und wollte sie zur Annahme des Islams zwingen. Diejenigen, die sich weigerten, wurden verhaftet und getötet[81].
Nachdem die Truppen des kurdischen Fürsten Bedirxan Begs ca. 10.000 christliche Nestorianer im Jahre 1843 massakriert hatten, haben die Êzîden in Mosul die nestorianischen Flüchtlinge bei sich aufgenommen. Guest, John S.: Survival among the Kurds. A History of the Yezidis, Großbritannien, USA, Canada 1993, S. 82 |
„Im Jahr 1844 griff der Herrscher von Botan, Bedirxan Beg, die Êzîden in Tur Abidin an. Er wendete Gewalt an, um sie zum Islam zu konvertieren. Diejenigen, die ablehnten, zum Islam zu konvertieren wurden gefangengenommen und getötet. Insgesamt sieben Dörfer traten über und konvertierten zum Islam: „Unter dem Geschrei traten die Henker plötzlich hervor und rammten die Holzpflöcke so hart in ihre êzîdîschen Opfer, so dass sie aus deren Rücken wieder hervortraten. Die Leichen langen noch für mehrere Tage auf dem Boden, in denen die Pflöcke noch immer steckten[82]„.
Ein grausames Ritual von Bedirxan Beg an den Êzîden der Region Tur Abdin wird von Guest überliefert:
„Bedirxan wurde während seiner Blütezeit von seinen Höflingen als der größte Geißler der Ungläubigen und der größte Kurde seit Saladin bejubelt. Seine Handlanger lauerten einem jakobinischen Bischof auf, rissen ihm das Herz heraus und sandten es Bedirxan als Trophäe. Die Êzîden wurden nach islamischem Recht ihrer bürgerlichen Rechte entzogen und waren besondere Begierde seines Glaubenseifers. Rassam berichtet, dass während des Festes Bayram, wenn die Muslime rituelle zum Andenken an Abrahams, der seinen Sohn Issak opfern wollte, statt Schafen, Bedirxan einige Êzîden für eine grausame Zeremonie, zusammentreiben/verhaften ließ, wobei er die Êzîden, die sich weigerten den Islam anzunehmen, mit eigener Hand anstelle der Schafe opferte. Andere [Frauen], die zu verängstig waren um zu antworten, wurden in den Haushalt (Harem; Anm. d. A.) gesteckt[83].“
Eine dieser gefangengenommenen Êzîdînnen, eine Prinzessin aus der Fürstenfamilie der Êzîden, nahm Bedirxan Beg zu seiner Frau. Mit dieser Frau hatte Bedirxan Beg auch Kinder, die die Mutter von Emin Ali Bedirxan Beg und somit die Großmutter der Brüder Celadet, Kamûran und Surrya Bedirxan ist (s.o.).
Die zweite große Emigrationswelle von Êzîden aus diesem Gebiet in den Kaukasus fand während der 1840er Jahre statt[84]. Im Jahre 1897 wurden 14,726 Êzîden in Transkaukasien registriert[85].
Sturz Bedirxan Begs und die Vergeltung der Êzîden
Die osmanischen Herrscher betrachteten den stetig zunehmenden Zuwachs an Einfluss und Stärke des kurdischen Fürsten Bedirxan Begs mit Argwohn und beschlossen schließlich, diesen Stör- und Gefahrenfaktor zu beseitigen. Bedirxan Beg ging umfassende Bündnisse mit anderen kurdischen Fürsten ein und baute so einen Machtbereich immer weiter aus. Bedirxan Beg, der mit Hilfe der Osmanen zum Herrscher über Botan wurde, sollte nun von denselben abgesetzt werden. Diesmal jedoch mit Hilfe der Êzîden, von denen ca. 9 Jahre zuvor tausende von Bedirxan Beg massakriert worden sind[86].
Im Jahr 1847 führte die Regierung des osmanischen Sultans einen entscheidenden Schlag gegen Bedirxan Beg aus. Eine Armee, kommandiert vom kroatischen General Osman Pasha bewegte sich von Anatolien Richtung Cezîra Botan, ohne dass Yêzdansher, der Neffe Bedirxan Begs, sich wehrte. Nach und nach wurde ein Verbündeter Bedirxan Begs nach dem anderen geschlagen. Die osmanischen Kräfte wurden dabei von einem êzîdîschen Kontingent unterstützt[87].
Die êzîdîschen Kräfte kämpften an der Seite der Osmanen gegen die Alliierten von Bedirxan Beg, dessen Machtapparat so nach und nach einbrach[88]. Prof. Dr. Kizilhan schreibt hierzu:
„Infolge der Operation der von yezidischen Hilfstruppen unterstützten Osmanen musste sich Bedirhan Bey ergeben und wurde nach Kreta verbannt[4]“.
Bedirxan Beg, der 40 Tage in seiner Burg Widerstand leistete, wurde letztlich geschlagen und ergab sich im Juli 1847. Auch Muhammed Pascha Rewandûz wurde von den Osmanen geschlagen. Er verschanzte sich in seiner Burg in Rewandûz, gab dann seine Kapitulation bekannt und wurde gefangengenommen. Kurze Zeit später wurde er vom osmanischen Sultan begnadigt. Auf seiner Rückkehr wurde er jedoch ermordet[89]. Bedirxan Beg starb im Exil im Jahr 1868[90].
Wahrnehmung Bedirxan Begs in der kurdischen Gesellschaft und die Hamidiye-Reiterei
Wir haben gesehen, welche Gräueltaten Bedirxan Beg an den êzîdîschen Kurden verübt und versucht hat, die Êzîden mit Gewalt zur Annahme des Islams zu drängen. Sein Enkel Kamûran Bedirxan hingegen versuchte seinen Großvater zu einem Nationalhelden zu heroisieren:
„Sein [Bedirxan Begs] Traum war es, die einzelnen Regionen Kurdistans zu vereinen und ein unabhängiges Kurdistan zu gründen[91].“
Der PKK nahestehende Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK) geht noch weiter:
„Im befreiten Kurdistan durften nichtmuslimische Religionen sich frei entfalten und andere Völker werden den KurdInnen gleichgesetzt. Ein kurdischer Staat sollte aufgebaut werden.[92]“
Nicht nur, dass Kurdistan gar nicht erst befreit wurde, wie hier posthum behauptet wird, sondern die Tatsache, den Mörder so vieler êzîdîscher Kurden als Nationalhelden zu stilisieren geht weit über grobe Fahrlässigkeit hinaus. Die Behauptung nicht-muslimische Religionen hätten sich frei entfalten können entbehrt wie dargestellt jeglicher faktischer Grundlage. Solche Behauptungen sind eine offensichtliche Verdrehung der Tatsachen und eine Beleidigung der êzîdîschen Opfer.
„Weder die Handlungen Bedirxan Begs in Bezug zum Hof noch seine Unternehmungen, Feindschaft und Bündnisse in Kurdistan lassen auf Verfolgung nationalistischer Ziele schließen[93].“
Gökçe über Bedirxan Begs angebliche Bestrebung eines kurdischen Staates: „Es ist schwierig, daraus eine kurdisch-nationalistische Manifestation zu machen, zumal wir danach keinerlei Aktivitäten Bedir Khans feststellen, die eine solche These bestätigen würden[94].“
Auch Prof. Dr. Martin Van Bruinessen ist anderer Ansicht: “Martin Van Bruinessen argued that Bedir Khan Beg was only interested in greater autonomy under the Ottomans, and perhaps his nationalist characterization is a product of 20th century revisionism by an emergent Kurdish intelligentsia.[95]„
Auch innerhalb der kurdischen Gesellschaft sind Lobhymnen auf Bedirxan Beg und seinen Neffen Yêzdan Sher Beg bis heute in Form von Liedern und Überlieferungen präsent[96].
Dieses verzerrte Bild von Bedirxan Beg innerhalb der kurdischen Gesellschaft steht im drastischen Gegensatz zum dem der Êzîden und ihren Erinnerungen an Bedirxan Beg. Wie erwähnt, sind insbesondere die Êzîden in den heutigen Ländern Russland, Georgien und Armenien vor diesem kurdischen Fürsten geflüchtet, was bis heute im Kollektivgedächtnis präsent ist. Auch bei den Êzîden aus Tur Abdin, in Shingal und Sheikhan sind die Erinnerungen an Bedirxan Beg mit schlimmen Erfahrungen verbunden. Diese Erinnerungen wurden in verschiedenen Liedern (kurd. Stran) festgehalten[97],[98].
Auch die Erinnerung an die Beteiligung der kurdischen Stämme im Massaker der Osmanen gegen die Êzîden aus Shingal ist nicht vergessen. Im Jahr 1891-1892 kam es unter dem osmanischen General Whabi Omar Pascha zu einem der größten Massaker an den Êzîden. Whabi Omar Pascha reiste in den Sindschar, um die Êzîden für die in Verzug geratenen Steuerzahlungen zu bestrafen. Er forderte den êzîdîschen Fürsten dazu auf, die Êzîden zur Annahme des Islams zu bewegen, was er jedoch ablehnte. Zusammen mit kurdischen Banden, zu denen auch die aus kurdischen Rekruten bestehende sog. Hamidiye-Reiterei gehörte, überfiel er schließlich die Êzîden im Laliş-Tal. Die Êzîden wurden massenhaft ermordet, Frauen bei lebendigem Leib verbrannt, andere Frauen auf dem Sklavenmarkt verkauft, wiederum andere Frauen mit muslimischen Soldaten zwangsverheiratet, das Heiligtum Laliș wurde zu einer islamischen Schule gemacht, Êzîden wurden gezwungen den islamischen Glauben anzunehmen[99]. 15.000 Êzîden konvertierten, um dem Tod zu entgehen[100].
Die Hamidiye-Reiterei wurde 1891 vom osmanischen Sultan Abdülhamid II. aus sunnitisch-kurdischen Stammesmitgliedern gebildet[101]. Angeführt wurde die Hamidiye-Reiterstaffel von Ibrahim Pasha, aus der Konföderation der Milan. Der Milan-Konföderation gehörten einst auch einige êzîdîsche Stämme an. Der êzîdîsche Stammesführer der Danayi Hussein Qinjo (kurd. Hisenê Qenco) konvertierte zum sunnitischen Islam und wurde später zur rechten Hand Ibrahim Pashas. Hunderte êzîdîschen Dörfer in der Region Serhed wurden von der Hamidiye-Reiterei überfallen, die Bevölkerung massakriert und der Besitz geplündert. Vor allem die êzîdîsche Bevölkerung der Regionen Kars, Ardahan, Dogu Bayezit, Van, Bitlis, Siirt und Antep flohen zusammen mit den Armeniern nach Armenien, um den Angriffen der Hamidiye-Reiterei im Jahre 1895 zu entgehen[102]. Die Hamidiye-Reiterei beteiligte sich auch am Völkermord an den Armenien in den Jahren 1915-1916, unter denen tausende êzîdîsche Opfer waren[103]. Auch hier flüchteten die Êzîden abermals in die Sowjetunion.
„Êzîden nahmen während des Armenier Genozids 20.000 Christen bei sich auf, die bei den Êzîden bis zum Ende des Genozids verblieben. Die Êzîden weigerten sich, die Christen auszuliefern, wonach es zu einem erneuten Feldzug der Türken gegen sie kam. Die Êzîden griffen die Regierungstruppen vor Bagdad an, jedoch ohne Erfolg. Sie wurden zurückgeschlagen und mussten sich in die Berge zurückziehen, wo sie jedoch weiterhin Widerstand leisteten“ Lescot, Roger: Enquête sur les Yézidis de Syrie et du Djebel Sindjâr, Beyrouth 1938, S. 127f. |
Die kurdische Hamidiye-Reiterei beteiligte sich auf Seiten der Osmanen/Jungtürken auch bei der Niederschlagung der kurdischen Aufstände in Dersim, wo es ebenfalls zu einem Massaker kam[104].
Schlussbemerkung
Der muslimisch-kurdische Fürst Bedirxan Beg, der aus einer ursprünglich adeligen êzîdîschen Familie stammt, verfolgt, massakriert und vertreibt Êzîden zu Tausenden, zwingt eine êzîdîsche Prinzessin zur Heirat, deren Kinder zu bedeutenden Persönlichkeiten der kurdischen Geschichte werden, die das Êzîdentum im Zuge ihres kurdischen Nationalismus dann zur ur-kurdischen Religion erklären, für eine Anerkennung der êzîdîschen Religion innerhalb der kurdischen Mehrheitsbevölkerung werben und dennoch (unbewusst) so einen großen Schaden dem Êzîdentum zufügen.
Kaum etwas verdeutlicht die so enge Konnexion der kurdischen Geschichte und des Êzîdentums so gut, wie das Beispiel des Bedirxan Beg und seiner Familie. Und kaum etwas ist so unterschiedlich, wie das Schicksal der muslimischen Kurden und das der Êzîden. Diese Verquickung nachzuvollziehen ist nicht einfach. Zwischen ethnischer Zugehörigkeit, die erst seit wenigen Jahrzehnten als primäres Identitätsmerkmal gilt und religiöser Zugehörigkeit, die für über ein Jahrtausend der Grund von Verfolgung und Massaker der Êzîden war, zu unterscheiden ist noch immer für viele zu Recht schwierig.
Wie erwähnt ist es eine Verwechslung von Ursache und Wirkung, denjenigen Êzîden den Vorwurf des Separatismus zu machen, die sich nicht als Kurden betrachten. Den êzîdîschen Nationalismus, der das Êzîdentum nur als Nation repräsentieren möchte, lehnen wir ab. Ebenso steht außer Frage, dass die êzîdîsche Identität durch einen ethnokonfessionellen Charakter geprägt ist. Eine Herabsetzung dieser Identität auf eine bloße religiöse Zugehörigkeit, was viele Êzîden aufgrund ihrer politischen Ideologie tun, ist schlicht zu verwerfen. Viele dieser Êzîden sind verwundert, wenn ihnen geschichtliche Ereignisse vor Augen geführt werden.
So hat das dargelegte Schicksal der Êzîden, basierend auf dem sozialen Ausstoß aus der kurdischen Gemeinschaft, bereits dazu geführt, dass diese in der Sowjetunion nunmehr nicht weiter als Kurden, sondern in Form einer ethnokonfessionellen Gruppe als „Êzîden“ begriffen wurden[105].
Die Geste der Demut und Entschuldigung für die Verbrechen ihrer Vorfahren gehen seitens kurdischer Persönlichkeiten bereits in die richtige Richtung und sind zu begrüßen [106],[107],[108]. Vielmehr muss aber eine breite Diskussion innerhalb der Gesellschaft stattfinden, die sich über bisherige Tabus hinwegsetzt und so die eigene Geschichte aufarbeitet. Geschwisterlichkeit zwischen den unterschiedlichen Völker, Religionsgemeinschaften und Ethnien entsteht durch gegenseitigen Respekt und Verständnis. Sich über Grenzen stereotyper Denkmuster hinwegzusetzen wird für die muslimisch-kurdische Gesellschaft im Hinblick auf die Êzîden das größte Hindernis sein. Denn noch heute sehen sich die Êzîden in den kurdischen Gebieten aus dieser Denkweise fließenden Stigmatisierung ausgesetzt[109].
Wir glauben durch das gegebene Beispiel ein eindrucksvolles Bild der Leidensgeschichte der Êzîden gegeben zu haben, die viele Hunderte solcher Beispiele zählt und die Problematik der kurdisch-êzîdîschen Beziehung verdeutlicht. Wir rufen besonders die êzîdîsche Jugend zu mehr Verständnis untereinander auf.
Hayrî Demir für êzîdîPress, 20. September 2013
mit Unterstützung des êzîdîPress Teams
„Êzîdî bin ê koka Kurdayetî û Kurdistanê ne“ |
Literaturverzeichnis
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- Prof. Dr. Dr. Wießner, Gernot: Die Yeziden müssen eine eigene Theologie entwickeln, im Interview mit Dengê Êzidiyan, Der Artikel erschien erstmalig in der Print-Ausgabe der Dengê Êzîdiyan, Nr. 4 in 1994
- Prof. Yepiskoposyan, Levon: Genetic Affinity between the Armenian Yezidis and the Iraqi Kurds, in: Iran and the Caucasus 14 (2010) 37-42
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- Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan: Die Yeziden. Eine anthropologische und sozialpsychologische Studie über die kurdische Gemeinschaft, Frankfurt 1991
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- Prof. Dr. Christine Allison: Allison, Christine: The Yazidism. A Heterodox Kurdish Religion, www.tinyurl.com/kpsx636, Stand: 18.09.2013
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- Mémoires de l’émir Kamuran Bedir-Khan, in Etudes Kurdes-No;1, Fêvrier 2000
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- Karame Ankosi: 80 Jahre Genozid und Vertreibung der Yeziden aus dem Osmanischen Reich, 1997, Der Artikel erschien erstmalig in der Print-Ausgabe der Dengê Êzîdiyan, Nr. 6+7 in 1997
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Bedirxan Beg Quelle: www.tinyurl.com/nww25wq
Abb. 2 Şerefxanê Bedlisî Quelle: www.tinyurl.com/ox3g2cv
Abb. 3 Hawar (1932 – 1945) Quelle: www.tinyurl.com/o2yjg5l
Abb. 4 Roja Nû (2-1988) Quelle: www.tinyurl.com/prtjn2r
Abb. 5 Karte von Sheikhan Quelle: www.tinyurl.com/pw7cw57
Abb. 6 Das Fürstentum Botan (1846) Quelle: www.tinyurl.com/oe9pzzc
Abb. 7 Muhammed Pascha Rewandûz Quelle: www.tinyurl.com/npx9q5w
Abb. 8 (ehemalige) êzîdîsche Siedlungsgebiete Quelle: Lescot, 1938
Abb. 9 Gruppe kurdischer Hamidiye-Reiter Quelle: www.tinyurl.com/q5897u3
Videobeweise
Video 1: Kurdischer Mullah hetzt gegen Êzîden [1]
Video 2: Kurdischer Mullah hetzt gegen Êzîden [2]
Video 3: Kurdischer Mullah hetzt gegen Êzîden [3]
Video 4: Kurdische Jugendliche zerstören êzîdîsche und christliche Einrichtungen
Video 5: Kurdische Stammesangehörige greifen êzîdîsches Dorf an
Verweise
[1] Wir danken Prof. Dr. Kizilhan für die Bereitstellung des entsprechenden Kapitels über die Êzîden, das er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Das Buch erscheint voraussichtlich 2014, Stand des Kapitels vom 25.07.2013
[2] Celil 1992, S. 127
[3] Guest, John: Survival among the Kurds. A History of the Yezidis, London 1993, S.171.
[4] Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan: „Kollektive Erinnerungen“, Kapitel „die Yeziden und das „Millet-System“ (1839-1876), voraussichtlich 2014
[1] Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan: Historische traumatische Ereignisse und deren Einfluß auf die nachfolgenden Generationen, www.tinyurl.com/kzum9lx, Stand: 14.09.2013
[2] Dr. Turgut, Lokman: Mündliche Literatur der Kurden in den Regionen Botan und Hekarî, Berlin 2011, S. 99f.
[3] Kizilhan; 1991, S. 51
[4] Muslimisch-kurdische Jugendliche Muslime nach dem Freitagsgebet Einrichtungen êzîdîscher und christlicher Geschäftsleute an, www.tinyurl.com/lqrcpgp, Stand: 17.09.2013
[5] Mîr Tahsîn Saîd Beg, weltliches Oberhaupt der Êzîden in Laliş Dialog: Interview mit Mîr Tahsîn Beg, S. 9f., Ausgabe 2 – 2013
[6] Dipl.-Ing. Kurt, Mejdin: Die Tragödie der Yeziden aus Shingal, http://tinyurl.com/q8cfum7, Stand: 17.09.2013
[7] Siehe Videobeweise
[8] Prof. Dr. van Bruinessen, Martin: Agha, Shaikh and State. The Social and Political Structures of Kurdistan, London 1992, P. 268
[9] Prof. Dr. Dr. Wießner, Gernot: Die Yeziden müssen eine eigene Theologie entwickeln, im Interview mit Dengê Êzidiyan, Der Artikel erschien erstmalig in der Print-Ausgabe der Dengê Êzîdiyan, Nr. 4 in 1994
[10] Kreyenbroek; 200, S. 36
[11] Kizilhan; 1991, S. 15
[12] Prof. Yepiskoposyan, Levon: Genetic Affinity between the Armenian Yezidis and the Iraqi Kurds, Iran and the Caucasus 14 (2010) 37-42, www.tinyurl.com/pb6kdol, Stand: 17.09.2013
[13] Siehe „National Union Yezidis Of The World“ mit Sitz in Armenien od. die „Islah“ (dt. Partei für Fortschritt und Bewegung) im Nordirak (Shingal)
[14] Ibrahim, Ferhad: Droht eine Zerstörung der ethnischen und religiösen Vielfalt im Irak?, www.tinyurl.com/lxdxd9x, Stand: 01.08.2013
[15] Guest; 1993, S. 82
[16] Turgut; 2011, S. 152
[17] Jwaideh, Waldie: The Kurdish National Movement. Its Origins And Developments, New York 2006, S. 62
[18] Gökçe, Hasan: Bedir Khan Bey, der Emir von Cezire – einer der letzten autonomen Kurdenfürsten des 19. Jahrhunderts, in: H.-L. Kieser (Hg.), Kurdistan und Europa, S. 105-7
[19] Guest; 1993, S. 121
[20] Kamûran; 2000
[21] Guest, 1993, S. 97
[22] Düchting; in A history of Kurdistan von Ethem Xemgîn
[23] Xerîbo, Feremez: Hevpeyvin bi Feremez Xerîbo re, www.tinyurl.com/npyp7fo, Stand: 17.09.2013
[24] Waldie; 2006, S. 66
[25] Gökçe; 1997, S. 105ff.
[26] Guest; 1993, S. 106
[27] Menant; 1892, S. 173
[28] Guest; 1993, S. 118
[29] Guest; 1993, S. 118
[30] Allison; o.J, S. 16
[31] Hawar; Ausgabe 14, Seite 7
[32] Bruinessen; 1994
[33] Turgut; 2011, S. 61f.
[34] Allison; 2009, S. 287ff.
[35] Innerhalb der êzîdîschen Gesellschaft stehen Befürworter und Gegner sich gegenüber, was zu großen Spannungen geführt hat.
[36] Prof. Dr. Kizilhan: „Aber die Êzîdî sind keine Zoroaster. Es ist eine eigenständige Religion.“, http://ezidipress.com/?p=361, Stand: 19.09.2013
[37] Prof. Dr. Dr. Gernot Wießner: „„Die Identifizierung des Yezidentums mit dem Zarathustrismus ist eine Erscheinung des 20. Jahrhunderts.“, http://ezidipress.com/?p=382, Stand: 19.09.2013
[38] Dr. Eskerê Boyîk: “[..] Ich bin in dieser Gemeinschaft aufgewachsen und habe niemals von einem Gelehrten, einer hohen Persönlichkeit den Namen Zarathustra, Avesta oder Begriffe aus der Avesta gehört.”, http://ezidipress.com/?p=372, Stand: 19.09.2013
[39] Dr. Cindî Rashow, Jindy: “Daher können wir sagen: das Êzîdentum ist älter als der Zoroastrismus.”, http://ezidipress.com/?p=387, Stand: 19.09.2013
[40] Wießner; 1994
[41] Kamûran Bedirxan; 2000
[42] Bruinessen; 1992, S. 24
[43] Layard; 1854, S. 174f.
[44] Layard; 1854, S. 174
[45] Menzel; 1997, S. 416 f.
[46] Kizilhan; 1991, S. 45 ff.
[47] Silvestre de Sacy; 1809, S. 155
[48] Kazim Aboud; Übersetzt von Dr. Zaradascht Hajo 2004
[49] Chailand; 1980, S. 21f.
[50] Menant; 1892
[51] Layard; 1854, S. 174
[52] Bayezid; 2011, S. 72
[53] Menant; 1892, S. 213
[54] Guest; 1993, S. 97
[55] Jwaideh; 2006, S. 59
[56] Menant; 1892, S. 187
[57] Über M. P. Rewandûz und sein Verhältnis zu den Êzîden siehe Layard, München 1965, S. 173
[58] Açikyildiz; 2010, S. 52
[59] Menant; 1892, S. 188
[60] Lescot; 1938, S. 125
[61] Xemgîn; 1982
[62] Celîl; Kurdekanî Îmbratoriyeta Osmanî
[63] Lescot; 1938, S. 125 | Açikyildiz; 2010, S. 52
[64] Menant; 1892, S. 188
[65] Guest; 1993, S. 92
[66] Menant; 1892, S. 188ff.
[67] Menant; 1892, S. 172
[68] Wießner; 1994
[69] Celîl; Kurdekanî Îmbratoriyeta Osmanî
[70] Lescot; 1932, S. 125
[71] Xemgîn; 1982
[72] Bruinessen; 1992, S. 24
[73] Gölbaşi; 2008, S. 43
[74] Guest; 1993, S. 73
[75] Eber; 2008
[76] Allison; unbelievable slowness of mind”: yezidi studies, from nineteenth to twenty-first century, in: the journal of kurdish studies, volume vi — pp. 1-23
[77] Zum Verhältnis der Êzîden und Christen siehe Layard, München 1965, S. 174f.
[78] Turgut; 2008, S. 154
[79] Allison; Allison, Christine: The Yazidism. A Heterodox Kurdish Religion
[80] Turgut; 2011, S. 98ff.
[81] Gölbaşi; 2008, S. 47
[82] Düchting, Johannes in A history of Kurdistan von Ethem Xemgîn
[83] Guest; 1993, S. 97
[84] Bruinessen; 1992, S. 24
[85] Guest; 1993, S. 166
[86] Turgut; 2011, S. 159
[87] Guest; 1993, S. 103
[88] Turgut; 2011, S. 159
[89] Guest; 1993, S.
[90] Kamûran Bedirxan; 2000
[91] Kamûran Bedirxan; 2000
[92] Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK): Chronologie der kurdischen Geschichte, www.tinyurl.com/pujv78x, Stand: 18.09.2013, S. 51
[93] Turgut; 2011, S. 162
[94] Gökçe; 1997, S. 105ff.
[95] Eber; 2008, S.
[96] Z.B. Dengê Jinên Botan: „Bedirxan Beg“, www.tinyurl.com/opfsslb, Stand: 19.09.2013 od. Botan Koçka: „Bedirxan Beg“, www.tinyurl.com/ohnf6hz, Stand: 19.09.2013 od.
Şivan Perwer: „Mîrê Botan“, www.tinyurl.com/pc8dbsn, Stand: 19.09.2013 od. Hesen Şerif: „Mîrê Botan“, www.tinyurl.com/ndontw8, Stand: 19.09.2013
[97] Guest; 1993, S. 205f.
[98] Turgut; 2011, S. 166
[99] Düchting; o.J., www.tinyurl.com/or8dxe2, Stand: 18.09.2013
[100] Lescot; 1938, S. 126f.
[101] Açikyildiz; 2010, S. 56
[102] Açikyildiz; 2010, S. 56ff.
[103] Ankosi; 1997
[104] Chailand; 1980, S. 25f.
[105] Siehe „UdSSR Zensus aus dem Jahr 1926“, http://ezidipress.com/?p=335
[106] Ahmet Türk, kurdischer Politiker: www.tinyurl.com/pmzxf26, Video: www.tinyurl.com/pb7t8rd
[107] Şahînê Bekirê Soreklî, kurdischer Schriftsteller: www.tinyurl.com/nkww9aq
[108] Abdullah Demirbaş, kurdischer Politiker: www.tinyurl.com/ow4mal7
[109] Videobeweise 1-3