Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck hat die êzîdîsche Gemeinschaft zu ihrem wichtigsten Feiertag im Jahr, dem Ida Ezid-Fest, beglückwünscht. In einer Mitteilung richtete das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland sein Grußwort an die êzidîsche Gemeinschaft in Deutschland und zeigte sich „angesichts der grausamen Verfolgungen“ im Nahen Osten durch die Terrormiliz IS solidarisch. Das „Fest zu Ehren Gottes“ bzw. der Wintersonnenwende ist neben dem Neujahrsfest der Êzîden das wichtigste religiöse Fest.

Im Wortlaut:

Grußwort 
an die Mitglieder der jesidischen Gemeinschaft in Deutschland
anlässlich des Ida-Ezi-Festes 2015

Bundespräsident Joachim Gauck (Presse- und Informationsamt der Bundesregierung)
Bundespräsident Joachim Gauck (Presse- und Informationsamt der Bundesregierung)

In diesen Tagen feiern Sie das Ida-Ezi-Fest. Zum Höhepunkt Ihres religiösen Jahres gratuliere ich Ihnen sehr herzlich und wünsche Ihnen besinnliche Stunden im Kreis ihrer Familie und Freunde.

Sie feiern diesen Festtag nach einer Zeit des Fastens und der inneren Einkehr. Die Freunde dieser Feier ist sicherlich bei den meisten von Ihnen getrübt angesichts der grausamen Verfolgung, die viele Ihrer Glaubensschwestern und -brüder im Nahen Osten erleiden. Ich stelle mir vor, wie sich in ihre Festtagsstimmung Trauer und Sorge um Verwandte und Glaubensgeschwister mischt, deren Schicksal ungewiss ist. In dieser Situation möchte ich Sie wissen lassen, dass ich in Gedanken bei Ihnen und Ihren Angehörigen bin.

Das Ida-Ezi-Fest ist ein Zeichen der Dankbarkeit für das Leben im Hier und Jetzt. Ich wünsche Ihnen, dass diese Dankbarkeit Platz findet in Ihrem Leben, auch in Zeiten der Sorge – in der Hoffnung auf Frieden und Sicherheit für alle Angehörigen der jesidischen Glaubensgemeinschaft und allen Menschen in unserer einen Welt.

Joachim Gauck
Berlin, im Dezember 2015

 

© ÊzîdîPress, 17. Dezember 2015