Êzîdîsche Kinder aus Armenien
Êzîdîsche Kinder aus Armenien

Einem Bericht der armenischen Nachrichtenagentur Zhoghovurd zufolge sind unter Berufung auf interne Kreise der êzîdîschen Gemeinschaft bereits die Hälfte der in Armenien lebenden Êzîden ausgewandert. Die Gründe hierfür sind die hohe Arbeitslosigkeit sowie die schlechten und ärmlichen sozioökonomischen Bedingungen. Die ansteigenden Lebenserhaltungskosten haben viele Êzîden dann endgültig dazu bewegt, aus Armenien auszuwandern.

Der Großteil der Êzîden emigriert nach Russland, Frankreich oder Deutschland, so der Vorsitzende der Union of Yezidis of Armenia Aziz Temoyan gegenüber Zhoghovurd.

In Armenien lebten dem Zensus aus dem Jahr 2001 zufolge noch rund 40.000 Êzîden, im Jahr 2011 waren es noch rund 35.000. Die Êzîden sind damit deutlich die größte Minderheit Armeniens.

Nach Armenien sind die Êzîden in den letzten zweihundert Jahren immer wieder geflüchtet, nachdem sie von den Osmanen und/oder kurdischen Muslimen verfolgt und vertrieben worden sind.

Mit den Armeniern verbindet die Êzîden eine bisher enge Freundschaft, als Resultat des an beiden verübten Genozids des Jahres 1915/1916. An der Seite der Armenier haben Êzîden immer wieder als hohe militärische Führer oder einfachen Soldaten gekämpft, u.a. der in Armenien zum Nationalhelden erklärte êzîdîsche General Cangir Axa, der während des Völkermords an den Armeniern gegen die Türken kämpfte. 20.000 Armenier wurden alleine von den Êzîden in der Region Shingal aufgenommen, als diese vor dem Genozid in den Jahren 1915/1916 flohen.

êzîdîPress, 18.01.14