Rambusi. In der nordirakischen Region Shingal ist erneut ein Massengrab mit Opfern der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) entdeckt worden. Irakische Streitkräfte seien am Mittwoch in Rambusi, nahe der Ortschaft Gir Izer (arab. Qahtaniya) auf das Massengrab gestoßen, bestätigte ein Offizieller gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Dort sollen die Überreste von „73 êzîdîschen Männern, Frauen und Kindern“ begraben sein, die von der IS-Terroristen ermordet wurden, teilten irakische Offizielle mit. Darunter sollen sich den Informationen eines ÊP-Korrespondenten 6 Kinder, 23 ältere Frauen und 13 ältere Männer befinden. Eine Identifizierung der weiteren Opfer sei aufgrund der starken Verwesung bisher nicht möglich gewesen. Bereits im Mai diesen Jahres konnten 11 Massengräber im Süden der Shingal-Region gefunden werden.
Weit über 40 größere Massengräber konnten in der Shingal-Region bisher aufgedeckt werden. Weitere werden vor allem im Süden der Region sowie in den Gebieten Zummar und Baaj vermutet, wohin viele ÊzîdInnen von der IS-Miliz verschleppt wurden.
Am 3. August 2014 verübte die IS-Terrormiliz einen Völkermord an der êzîdîschen Bevölkerung in Shingal. Etwa 10.000 Êzîden aus Shingal fielen dem Völkermord direkt zum Opfer, wie eine erste Studie der renommierten Londoner LSE Universität zeigt. Rund 2,2% der êzîdîschen Bevölkerung wurden der Studie nach getötet oder verschleppt. 400.000 weitere mussten aus ihrer Heimat fliehen. Von den etwa 7.000 verschleppten Frauen und Kindern befinden sich weiterhin schätzungsweise 2.500 bis 3.000 in IS-Gefangenschaft.
© Ê