RabiaRabia (Shingal/Nordirak) – In Rabia im Nordirak wurden heute vier Êzîden von Islamisten der ISIS (Islamischer Staat Irak und Syrien) erschossen. Alle vier Männer arbeiteten als Hilfsarbeiter auf einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb. Sie wurden von den Terroristen überfallen und waren den Maschinengewehren schutzlos ausgesetz. Es ist bereits der zweite Überfall der Islamisten binnen einer Woche, mit insgesamt sechs getöteten Êzîden. Alle vier heute getöteten Männer gehörten derselben Familie an.

Die Islamisten suchen gezielt êzîdîsche Arbeiter auf, um die ihrer Meinung nach „Ungläubigen“ aus der Region zu drängen. Die Grenzregion wird seit Monaten von den Islamisten als Rückzugsgebiet für ihren Krieg in Syrien genutzt. Bereits gestern berichtete die Agentur PNA, dass die arabischen Besitzer der landwirtschaftlichen Betriebe in Rabia, die êzîdîschen Arbeiter aufgefordert haben ihre Arbeit einzustellen. Trotz der ihnen bewussten Gefahr in der Region, arbeiten weiterhin tausende Êzîden als Bauern, weil sie auf die Einnahmen angewiesen sind. Ein arabischer Betriebsführer sagte: „In meinem Betrieb arbeiten über 20 Êzîden aus Shingal, für mich wäre der Verlust dieser Arbeitskräfte enorm, ich habe Millionen für diese Ackerflächen ausgegeben. Aus Respekt gegenüber unseren êzîdîschen Brüdern, die immer mit uns Arabern zusammengelebt haben, um ihre Familien in Shingal zu versorgen, appelliere ich an sie und bitte sie, den Betrieb zu verlassen.“

 êzîdîPress, 08.05.2014