Die neuen Landesvorstandsmitglieder Mizgin Ciftci (links), Veli Yildirim (2. v. r.) und Behiye Uca (rechts) auf dem Parteitag in Hannover mit Linkenparteichef Bernd Riexinger
Die neuen Landesvorstandsmitglieder Mizgin Ciftci (links), Veli Yildirim (2. v. r.) und Behiye Uca (rechts) auf dem Parteitag in Hannover mit Linkenparteichef Bernd Riexinger

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[H]annover. DIE LINKE. in Niedersachsen hat auf ihrem Parteitag in Hannover einen neuen Landesvorstand gewählt. Das neue Führungsduo der Partei stellen die Physiotherapeutin Anja Stoeck (Winsen/Luhe) und der Bundestagsabgeordnete Herbert Behrens (Osterholz-Scharmbeck). Beide konnten mehr als 80 Prozent der Delegiertenstimmen auf sich vereinen. In den 18-köpfigen Landesvorstand hat der Landesparteitag auch vier Migranten gewählt. Neben dem Russlanddeutschen Andreas Maurer (Quakenbrück) und dem türkischstämmigen Aleviten Veli Yildirim (Hannover) sind das auch zwei Jesiden: Behiye Uca aus Celle und Mizgin Ciftci aus Osterholz-Scharmbeck. Uca kam mit 80 Prozent Zustimmung auf das beste Ergebnis bei der Wahl der weiblichen Vorstandsmitglieder.

Mit einem klaren migrations- und flüchtlingspolitischen Profil stellte sich Ciftci den Delegierten vor. „Asyl ist kein Privileg, sondern ein fundamentales Menschenrecht. Flüchtlinge in diesem Land dürfen nicht länger unter menschenunwürdigen Bedingungen leben“, sagte er in seiner Bewerbungsrede. Ciftci bewirbt sich als migrationspolitischer Sprecher im neuen Landesvorstand. Gemeinsam mit migrantischen Communities und Flüchtlingsinitiativen wolle er das Land Niedersachsen demokratischer und gerechter machen, sagte der 23-Jährige.

Die „großen“ Fragen der Europa-, Bundes- und Landespolitik will die Kommunalpolitikerin Behiye Uca auf die konkreten Probleme vor Ort herunterbrechen: „Dabei geht es auch darum, kommunale Initiativen, zum Beispiel gegen das die Freihandelsabkommen TTIP, zu unterstützen. Die Partei DIE LINKE muss sich auf allen Ebenen für eine Veränderung der prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen von Millionen Menschen einsetzen“, fordert Uca. Mit einer Kampagne unter dem Motto „Das muss drin sein – für ein Leben ohne Zumutungen“ wird DIE LINKE ab Mai für ihre Vorschläge werben. 2013 schied sie aus dem niedersächsischen Landtag aus. Nach ihrem Landesparteitag hofft die Partei nun auf ein gutes Ergebnis bei den Kommunalwahlen 2016. „Wenn das klappt, werden wir auch 2018 mit einer starken Fraktion in den Landtag einziehen“, sagte der neue Landeschef Behrens.

© ÊzîdîPress, 10. Februar 2015