Der Zentralrat der Êzîden in Deutschland (ZÊD) hat die Angriffe auf die kurdische Region Afrin im Norden Syriens verurteilt. In einer Pressemitteilung äußerte sich der Zentralrat am Sonntag besorgt über die türkische Intervention. Die Luftschläge gefährden auch Angehörige der Minderheiten in der Region, insbesondere auch Êzîden, heißt es in der Mitteilung.

In Afrin leben bis heute mehrere Hundert Êzîden, die vermutlich die letzten zusammenhängenden Gemeinschaften in Syrien bilden. Seit 2011 ist der Großteil der Êzîden aus den umkämpften Gebieten in Syrien wie Hassake und Qamishlo gen Europa geflüchtet. In der Vergangenheit hat es immer wieder Angriffe von der Türkei unterstützter radikaler Gruppen auf das êzîdîsche Dorf Basufan in Afrin gegeben.

Unterdessen hat die Türkei ihre Angriffe fortgesetzt und kurdischen Angaben zufolge auch mehrere Zivilisten getötet. Der türkische Ministerpräsident Yildirim erklärte offenbar bewusst fälschlich, man habe neben den Stellungen der kurdischen YPG auch den „Islamischen Staates“ (IS) bombardiert. In der Region ist der IS jedoch nicht präsent. Die renommierte Nachrichtenagentur AP war daher gezwungen, zwei entsprechende Tweets zu löschen, die sich auf die Angaben des Ministerpräsidenten stützten.

© ÊzîdîPress, 21. Januar 2018