Abgebranntes Zelt in Khanke (Südkurdistan), in dem Mitte Oktober drei Kinder starben
Abgebranntes Zelt in Khanke (Südkurdistan), in dem Mitte Oktober drei Kinder starben

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[S]hingal. Im Shingal-Gebirge ist es gestern zu einem Zeltbrand gekommen, dabei starben zwei Kinder im Alter von fünf und sieben Jahren, wie Flüchtlinge vor Ort mitteilten. Die Mutter der Kinder erlitt schwere Verletzungen und wird derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Sie schwebe jedoch nicht mehr in Lebensgefahr.

Das Zelt der Flüchtlingsfamilie fing unerwartet bei dem Versuch Feuer, das Zelt zu wärmen. Der Mutter gelang es nicht mehr, ihre Kinder rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Die oftmals für den Sommer gedachten Zelte sind leicht entflammbar und brennen binnen weniger als einer Minute nieder. Häufig verwenden die Flüchtlinge dabei mobile Heizungen, die mit Benzin betrieben werden. Gelangt das Benzin auf den Boden, ist es für die Betroffenen kaum noch möglich, den Flammen zu entgehen.

Immer wieder werden Kinder bei Zeltbränden getötet. Mitte Januar kamen bei einem ähnlichen Vorfall bereits zwei Kinder und eine Mutter ums Leben. Anfang August vertrieb die Terrormiliz hunderttausende Êzîden aus der Shingal-Region, im Gebirge sind derzeit noch etwa 9.000 Zivilisten. Dort versuchen sie mit dem Nötigsten den Winter zu überstehen, während der Süden der Region weiterhin schwer umkämpft wird.

© ÊzîdîPress, 13. Februar 2015