HPG und YPG-Kämpfer in Makhmur
HPG und YPG-Kämpfer in Makhmur

[S]hingal. Einheiten der PKK-Guerillia haben in Shingal in den vergangenen zwei Tagen (einschließlich heute) sieben weitere Terroristen des „Islamischen Staates“ (IS) getötet. Dies gab die HPG, der offizielle militärische Arm der PKK, heute in einer Pressemitteilung bekannt.

Mit Handgranaten griffen IS-Terroristen die PKK-Kämpfer im Gebiet Qizlkent an, wo seit mehreren Tagen schwere Gefechte toben. In Qizelkent kamen zuletzt zwei Zivilisten ums Leben, als eine Sprengfalle explodierte, die in einem Gebäude angebracht war. Beide Êzîden waren auf der Suche nach Nahrung, drei weitere wurden bei der Detonation verletzt. In Qizelkent töteten die PKK-Kämpfer schließlich gestern zwei IS-Terroristen, die mit gepanzerten Fahrzeugen die Widerstandskämpfer angegriffen hatten.

Die Identitäten der beiden IS-Kämpfer konnten festgestellt werden. Dabei handelt es sich um zwei Iraker im Alter von 19 und 37 Jahren. Beide wurden in Tal Afar geboren. Ein weiteres gepanzertes Fahrzeug, das sich Qizelkent näherte, konnte von den PKK-Kämpfer lokalisiert und schließlich zerstört werden. Insgesamt wurden in Qizelkent fünf Terroristen getötet, drei weitere verletzt.

Mit vier gepanzerten Fahrzeugen versuchte die Terrormiliz heute in Solak einzudringen. Die PKK-Guerillia erwiderte den Angriff und konnte die IS-Terroristen zum Rückzug zwingen. Während den Kämpfen wurde ein Fahrzeug der Terrormiliz angegriffen und zerstört. Zwei IS-Terroristen wurden dabei getötet.

Unterdessen erklärte der HPG-Kommandeur in Shingal, Agit Civyan, gegenüber der Nachrichtenagentur FiratNews, dass in Shingal junge Êzîden ausgebildet werden müssten, sodass sie in Zukunft in der Lage sind, selbst „das Êzîdentum sowie Shingal verteidigen [zu] können“. Die Widerstandseinheit Shingals YBŞ, die aus jungen ÊzîdÎnnen besteht, sei alleine zu diesem Zweck ausgebildet worden und gehöre nicht zum direkten Kampfverbund der PKK.

„Diese jungen Leute werden kein Teil der HPG bzw. der PKK. Die YBŞ, die Widerstandseinheit Shingals, ist die Widerstandseinheit der êzîdîschen Gesellschaft. Unsere Systeme unterscheiden sich. Das ist auch das, was wir selbst möchten. Es reicht vollkommen, wenn sie in der Lage sind, das Êzîdentum und Shingal zu schützen“, erklärte Kommandeur Civiyan weiter.

Das Ziel der HPG bzw. der PKK in Shingal ist nach wie vor die Verteidigung der Êzîden und der Region Shingal. Kommandeur Civiyan wies zudem erneut auf die bedrohliche Situation der über 9.000 Zivilisten hin, die weiterhin im Shingal-Gebirge ausharren.

Die erfahrenen PKK-Kämpfer haben in den vergangenen Wochen mehrere Dörfer zurückerobert und befindet sich vor allem im Westen des Gebirges in der Offensive. Unterstützt werden sie dabei von einer größeren Zahl an YBŞ-Kämpfern, die in Ausbildungslagern der Volksverteidigungseinheit YPG in Westkurdistan (Rojava/Syrisch-Kurdistan) trainiert worden sind. Auch Einheiten des PKK-Frauenkampverbundes YPJ Star kämpfen weiterhin in Shingal und sind an Operationen gegen den IS beteiligt.

© ÊzîdîPress, 10. Dezember 2014