Massengrab nahe der Kleinstadt Khanasor im Norden Shingals, dass im Februar entdeckt wurde (Yusuf Sayman/BuzzFeed News)
Massengrab nahe der Kleinstadt Khanasor im Norden Shingals, dass im Februar entdeckt wurde (Yusuf Sayman/BuzzFeed News)

Shingal. Im êzîdîschen Hauptsiedlungsgebiet Shingal im Nordirak wurde erneut ein Massengrab entdeckt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Augenzeugen und Beamte. In dem von Sprengfallen umgebenen Massengrab nahe der befreiten Stadt Shingal sollen über 120 Opfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ liegen.

Es ist das bereits sechste Masssngrab, das seit der Befreiung der Stadt und ihren Außenbezirken gefunden wurde. Im Norden der Region, die seit Dezember vergangenen Jahres befreit ist, entdeckten die Widerstandseinheiten bereits rund 13 Massengräber.

Wie befürchtet, befinden sich im Süden Shingal viele weitere Massengräber. Dort attackierte die Terrormiliz IS am 3. August 2014 die êzîdîschen Dörfer in der Nacht und eroberte schließlich die gesamte Region.

Die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen spricht in einem ausführlichen Bericht von Völkermord. Ziel der Terrormiliz sei es, die „Êziden als Gruppe zu vernichten“, heißt es in dem Bericht. Bis zu 7.000 Frauen und Kinder entführten die Extremisten und töteten einem ersten UN-Bericht nach rund 5.000 Êzîden.

© ÊzîdîPress, 29. November 2015