Pressemitteilung des Religiösen Rates der Êzîden vom 21. Januar 2015
Pressemitteilung des Religiösen Rates der Êzîden vom 21. Januar 2015

[L]alish. Das religiöse Oberhaupt der Êzîden, Bavê Sheikh Kheto, dementierte in einer Presseerklärung ein Interview mit der kurdischen Nachrichtenagentur «BasNews», indem vermeintliche Aussagen des religiösen Oberhauptes bewusst falsch zitiert und erfunden wurden. In dem Interview hätte sich das religiöse Oberhaupt der Êzîden und so auch der Religöse Rat der Êzîden gegen eine Autonomie bzw. gegen ein „Kanton“ in Shingal ausgesprochen.

Die kurdische Nachrichtenagentur BasNews, die von Mitglieder der PDK finanziert wird, zitierte den Bavê Sheikh wie folgt: „Wir als Religöser Rat der Êzîden waren zu keiner Zeit für ein Kanton und verdeutlichen bereits in der Vergangenheit offiziell, dass wir keine anderen Handlungen als die der kurdischen Autonomiebehörde akzeptieren“.

Das religiöse Oberhaupt der Êzîden hätte, so «BasNews» wörtlich, Personen, die sich für eine Autonomie in Shingal ausgesprochen haben mit Extremisten der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) gleichgesetzt. Weder genanntes Zitat noch die Behauptung der «BasNews»-Redaktion entsprechen dabei der Wahrheit, wie der Religiöse Rat in seiner Mitteilung erklärt.

In dem derzeit schwelenden Medienkrieg kurdischer Parteien der PKK und PDK bezüglich der Zukunft Shingals, versuchen insbesondere PDK-nahe Medien wie «BasNews» und «Rûdaw» aggressiv êzîdîsche Verantwortliche zu instrumentalisieren. Die kurdische Nachrichtenagentur Rûdaw verglich zuletzt in einer Sendung die Herrschaft der kurdischen YPG/PYD in Nordsyrien (kurd. Rojava) mit der nord-koreanischen Diktatur unter Kim Jong-un. Die Politik der PKK/YPG in Shingal sei „das Werk des Bösen„, wie Rûdaw-Türkisch mit einer Karikatur verdeutlichen will.

Auch êzîdîsche Kommandeure kritisierten die parteipolitisch orientierte Berichterstattung «Rûdaws» und «BasNews» immer wieder. Der Religiöse Rat der Êzîden und Bave Sheikh Kheto erklärten, man werde sich in keine politische Angelegenheiten einmischen und sich bei der Frage um die Zukunft Shingals am Willen des êzîdîschen Volkes orientieren.

© ÊzîdîPress, 21. Januar 2015