Erster, jedoch verworfener Entwurf des neuen êzîdîschen Tempels in Armenien
Erster, jedoch verworfener Entwurf des neuen êzîdîschen Tempels in Armenien


Jerewa. Die êzîdîsche Gemeinschaft in Armenien plant den Bau eines neuen Tempels, das vor allem als neues kulturelles Zentrum dienen soll. Der êzîdîsche Geschäftsmann Mîrza Sloyan, der bereits die Kosten in Höhe von rund einer Millionen Euro für die lokale Pilgerstätte in Armenien übernommen hatte, erklärte sich erneut bereit, die Finanzierung zu übernehmen. Das Großprojekt soll in der Ortschaft Alknalich gebaut werde und den Name „Quba mêrê dîwanê“ tragen.

Der Religiöse Rat der Êzîden hat bereits im April während der Gedenkfeier zum Völkermord an den Armeniern dem Bau zugestimmt und seinen Segen erteilt. Der bekannte armenische Architekt Artak Ghula wurde mit dem Entwurf des Tempels beauftragt und lieferte kurz darauf einen erste Vorschlag. Dieser wurde jedoch von Vertreter der Êzîden zurückgewiesen, weshalb derzeit ein neuer Entwurf erarbeitet wird.

Es ist bereits der dritte êzîdîsche Tempel, der auf post-sowjetischem Raum gebaut wird. Erst vor wenigen Wochen weihte die êzîdîsche Gemeinschaft in der georgischen Hauptstadt Tiflis mit internationalen Gästen den Tempel „Quba Silta Êzîd“ ein.

In Armenien leben dem Zensus des Jahres 2011 nach über 40.000 Êzîden. Mit rund 1,3% Anteil an der Gesamtbevölkerung stelle die Êzîden die größte ethnische Minderheit im Land dar. Im Jahr 2012 anerkannte der armenische Staat die ethno-religiöse Identität der Êzîden.

© ÊzîdîPress, 22. Juni 2015