Nadia Murad wird ab September UN-Sonderbotschafterin
Nadia Murad wird ab September UN-Sonderbotschafterin


New York. Die êzîdîsche Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreis-Kandidatin Nadia Murad wird UN-Sonderbotschafterin. Dies teilte die êzîdîsche Hilfsorganisation Yazda aus den USA mit. Murad wird demnach im September von den Vereinten Nationen zur Sonderbotschafterin für Frauenrechte ernannt.

Die aus Shingal stammende Êzîdîn überlebte den Völkermord der Terrormiliz „Islamischer Staat“ und entkam aus der Gefangenschaft. Ihre Mutter sowie sechs ihrer Brüder wurden von IS-Terroristen ermordet. Insgesamt töteten die IS-Terroristen mehr als 40 Mitglieder ihrer Familie. Nach ihrer Flucht entschied sich Murad jedoch nicht zu schweigen, sondern sich für die tausenden Frauen und Kinder, die noch immer in IS-Gefangenschaft sind, einzusetzen. Auch die Anerkennung des Völkermordes an den Êzîden ist eines ihrer wichtigsten Ziele.

Seitdem hat sie zahlreiche Länder bereist und mit hohen politischen Vertretern Gespräche geführt. Im Dezember 2015 hielt sie vor dem Sicherheitsrat der UN eine bewegende Rede. Gestern traf sich Murad in Australien mit dem Ministerpräsidenten und dem Außenminister um über die anhaltende Gewalt an Frauen zu diskutieren. Die international erfahrene Juristin Amal Clooney kündigte zudem an, Nadia Murad rechtlich zu vertreten, um eine Anklage der IS-Verantwortlichen vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu ermöglichen.

Für die êzîdîsche Gemeinschaft gilt Murad als Heldin, die in einer der schwersten Kapitel der êzîdîschen Geschichte neue Hoffnung schenkt.

© ÊzîdîPress, 24. August 2016