New York. Die êzîdîsche UN-Sonderbotschafterin Nadia Murad hat die internationale Staatengemeinschaft zur Rettung der Zivilisten in Afrin aufgerufen. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung äußerte sich Murad besorgt über die von der Türkei und ihrer Verbündeten umzingelten Region Afrin. Sie fordert die UN, EU und den UN-Sicherheitsrat zum Handeln auf. Der Schutz und die Versorgung der Zivilisten müsse sichergestellt und ein Waffenstillstand ausgearbeitet werden.

In Afrin würden Kriegsverbrechen verübt, die dokumentiert werden müssen, heißt es in der Erklärung. „Dieser Horror erinnere an die ersten Taten des IS im Irak“, so Murad. Die derzeitige Situation sei Vorbote von bevorstehenden ethnischen Säuberungen und Völkermord.

Inzwischen berichten kurdische Aktivisten von ersten Bombardierungen der Innenstadt von Afrin, wo sich hunderttausende Menschen – vor allem Flüchtlinge – aufhalten. Auch tausende Êzîden sind nach der Eroberung ihrer Dörfer durch das türkische Militär und islamistische Söldner in die Stadt geflohen. Dort droht die Lage zusehends zu eskalieren.

© ÊzîdîPress, 12. März 2018