US-Luftschlag gegen den IS im Nord-Irak vom 30. August
US-Luftschlag gegen den IS im Nord-Irak vom 30. August

Tel Afar (Irak) – Êzîdîsche Kämpfer haben nach massiven US-Luftschlägen nahe Shingal rund 180 vom Islamischen Staat (IS) gefangen genommene êzîdîsche Frauen und Mädchen befreien können.  Nach êzîdîPress Informationen haben US-Luftstreitkräfte gestern Stellungen des IS zwischen Shingal und Tel Afar bombardiert. Êzîdîsche Kämpfer rückten mit der Unterstützung kurdischer Streitkräfte am Boden vor und befreiten die Frauen. Dies bestätigen Einwohner in Shingal telefonisch êzîdîPress Korrespondenten.

Gefangen gehalten wurden die Frauen in einem Gefängnis nahe Tel Afar. Die Zahl der 80 befreiten Frauen von gestern erhöht sich damit auf rund 180. Während der Bombardements flüchteten IS-Terroristen aus mehreren Ortschaften, sodass die êzîdîschen Kämpfer und kurdische Streitkräfte vormarschieren und Frauen aus den Gefängnissen flüchten konnten bzw. von den Kämpfer befreit wurden.

Den bedeutenden Militärflughafen in Tel Afar nahmen die Terroristen bereits im Juni ein, nachdem sie die irakische Soldaten zum Rückzug zwangen. Tel Afar gilt als Umschlagplatz für vom IS versklavte Frauen. Befreite Frauen berichten, wie sie etwa von Baaj im Süden Shingals nach Tel Afar und von dort aus nach Mosul oder andernorts verschleppt wurden.

Es befinden sich jedoch weiterhin tausende Frauen in der Gewalt der Terroristen, mehrere hundert wurden bereits nach Syrien verschleppt und auf dortigen Sklavenmärkten verkauft. Auch das Schicksal hunderter êzîdîscher Kinder, die von den IS-Terroristen entführt wurden, ist ungewiss.

Seit Tagen bombardieren US-Luftstreitkräfte vermehrt Stellungen der IS-Terroristen im Nord-Irak. Peshmerga Soldaten konnten so strategisch wichtige Gebiete wie etwas das irakische Zartak Gebirge zurückerobern.

êzîdîPress, 8. Sept. 2014