Rauch über der seit Wochen umkämpften Stadt Shingal (©Xavier Muntz)
Rauch über der seit Wochen umkämpften Stadt Shingal (©Xavier Muntz)

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[S]hingal. Die schweren Gefechte um die von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) besetzte Stadt Shingal dauern weiter an. Einheiten der PKK, YPG, YBŞ und Peshmerga haben während Gefechten in den vergangenen Tagen mehrere IS-Terroristen getötet. Scharfschützen der Terrormiliz verhindern jedoch ein Vorrücken zum Stadtkern.

Ein Hinterhalt der IS-Terroristen konnte in den vergangenen Tagen von Kämpfer der HPG, dem militärischen Arm der PKK, verhindert werden. Im Stadtteil „Unterer Markt“ verschanzten sich die Terroristen und bereiteten ihren Hinterhalt vor, der jedoch von HPG-Einheiten bemerkt und vereitelt wurde. Bei dem anschließenden Gefecht wurden zwei IS-Terorristen getötet, zwei weitere verwundet.

Zwei weitere IS-Terroristen töteten YBŞ und HPG-Kämpfer gestern im selben Stadtteil, wie die Einheiten in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten. Drei Peshmerga wurden zudem bei Gefechten verwundet. Unterdessen haben Koalitionsstreitkräfte vermehrt Stellungen der Terrormiliz bombardiert und setzen ihre Luftschläge auch heute fort.

Etwa 70% bis 80% der Stadt steht weiterhin unter der Kontrolle der IS-Terrormiliz. Verstärkung aus südlicheren Regionen sowie teilweise politische Differenzen zwischen den kurdischen Einheiten verhinderten bisher eine Einnahme der Stadt. Jedoch konnte der nördliche Stadtrand zurückerobert werden, der derzeit schwer umkämpft ist.

Die Terrormiliz IS überrannte die Region Shingal am 3. August und tötete mehrere tausend Êzîden, weitere tausende Frauen und Kinder wurden entführt. Der Süden wurde von der Terrormiliz zuerst eingenommen, den flüchtenden Zivilisten versperrten ihre sunnitischen Nachbarn teilweise den Weg in das Gebirge, wodurch es zu unzähligen Massakern kam.

Der Norden Shingals konnte im Verlauf der Peshmerga-Offensive Mitte Dezember unter Kontrolle gebracht werden. Dort stoßen die Widerstandskämpfer immer wieder auf Massengräber.

© ÊzîdîPress, 13. Februar 2015