NinawaKämpfe

Ninawa (Irak) – Extremisten der Terrorgruppe ISIS haben den westlich von Mossul gelegenen Bezirk Hamdaniya angegriffen, wo vor allem Christen (Assyrer) und Angehörige der Shabak Minderheit leben. Zuvor hatten die Terroristen die Wasserzufuhr zum Bezirk Hamdaniya für mehrere Tage gekappt, nachdem sie das Wasserwerk in Mossul eingenommen hatten. Hamdaniya gehört wie Mossul zur Provinz Ninawa.

Pêşmerga Einheiten der kurdischen Autonomieregion versuchten einen Sicherheitsstreifen zwischen Mosul und dem Bezirk Hamdaniya zu errichten, als die Terroristen mit ihrem Angriff begannen. Bei dem anschließenden Gefecht wurden ein êzîdîschstämmiger Pêşmerga Offizier der Zurvanî Einheit getötet, drei weitere Soldaten verletzt.

Bezirke der Provinz Ninawa
Bezirke der Provinz Ninawa

Mehrere tausend Christen sowie Shabak sind gen Norden geflüchtet, in die von der kurdischen Autonomieregion kontrollierten Gebiete. Dutzende christliche Familie sind alleine in den êzîdîschen Dörfern Bashiq, Bahzan und Dokhata untergekommen. 

Die ISIS griff die Gebiete unter anderem mit Mörsergranaten an, woraufhin auch Familien des Dorfes Karakosh flüchteten. Der Angriff der ISIS, so die kurdische Nachrichtenagentur Rûdaw unter Berufung auf eine interne Quelle, sei geplant gewesen und mit einem Großaufgebot an Kämpfern der ISIS durchgeführt worden. Der koordinierte Angriff der ISIS Extremisten erfolgte von drei Fronten aus. Die Angriffe konnten jedoch durch die Pêşmerga Armee abgewehrt und die Angreifer zurückgedrängt werden. Die Gefechte dauern seit dem 25. Juni an. Noch immer steht die Stadt Mossul fast gänzlich unter der Kontrolle der ISIS, die bereits kurz vor der Hauptstadt Bagdad steht.

Die nur wenigen Kilometer von den Kampfhandlungen entfernten êzîdîschen Dörfer fürchten, dass auch sie Ziel von Mörsergranaten der ISIS werden könnten, sollten die Extremisten weiter nördlich der Region vorrücken. Êzîden haben daher die Pêşmerga Armee zur Hilfe gerufen, um die heiligen Schreine der Êzîden in den Dörfern zu schützen. Daraufhin wurde eine Spezialeinheit der Pêşmerga gegründet, die die Schreine der Shabak, Christen und Êzîden schützen wird.

êzîdîPress, 28.06.2014