Ottawa. Kanada wird das bisherige Aufnahmeprogramm für êzîdîsche Frauen und Kinder erweitern. Einem Bericht von RCI zufolge sollen weitere 1.000 vom Völkermord betroffene Frauen und Kinder aus dem Nordirak nach Kanada geholt werden. Im vergangenen Jahr wurden bereits über 1.200 êzîdîsche Frauen und Kinder nach Kanada gebracht, um dort die nötige psychologische und medizinische Betreuung zu erhalten. Die Aufnahme war offenbar ein solcher Erfolg, dass sie nun weitergeführt werden soll.

Im Haushaltsplan für das Jahr 2018 habe die Regierung unter Premierminister Trudeau ein Bugdet von 20,3 Millionen US-Dollar für ein weiteres Aufnahmeprogramm für ÊzidInnen eingeplant. Mithilfe des Flüchtlingskommissariat der UN, dem UNHCR, sollen so betroffene Êzîdînnen und ihren Kinder im Nordirak registriert und ihnen die Möglichkeit gegeben werden, dauerhaft nach Kanada umzusiedeln.

Der UNHCR-Beauftrage in Kanada, Jean-Nicolas Beuze, sprach von einer „einmaligen Möglichkeit für diese Frauen“. Insbesondere die vom Völkermord der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) befreiten êzîdîschen Frauen, die systematisch vergewaltigt und versklavt wurden, sollen so die Chance auf ein neues Leben haben. Aber auch durch den Genozid verwitwete Êzîdînnen, die mit ihren Kindern auf sich alleine gestellt sind, sollen aufgenommen werden.

Weitere Details zum neuen Aufnahmeprogramm werden in den kommenden Wochen erwartet.

© ÊzîdîPress, 05. März 2018