Êzîdîsches Mädchen, das aus der Gefangenschaft der IS-Terroristen fliehen konnte (Archiv)
Êzîdîsches Mädchen, das aus der Gefangenschaft der IS-Terroristen fliehen konnte (Archiv)

Kirkuk. Nachdem in den vergangenen Tagen drei êzîdîschen Frauen und Mädchen die Flucht aus der Gefangenschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ gelang, kamen sie während der Flucht ums Leben. Nahe der Stadt Kirkuk im Norden des Iraks konnten sich die drei Frauen und Mädchen am vergangenen Donnerstag zunächst erfolgreich aus dem Haus der IS-Terroristen befreien. Als die Frauen und Mädchen sich dann in Sicherheit bringen wollten, traten sie auf eine der zahlreichen Minen in der Region und wurden dabei getötet.

Unter den Opfern befindet sich Katrin E., die Nichte der êzîdîschen Aktivistin und Genozid-Überlebenden Nadia Murad, die selbst mehrere Monate in den Händen des IS gefangen gehalten wurde. Auch die beiden weiteren, minderjährigen Mädchen, Almas und Lamia, stammten den Angaben nach wie Katrin E. aus dem Dorf Kocho. Dort verübte die Terrormiliz IS im August 2014 eines der größten Massaker. Bis zu 600 Êzîden wurden in dem Dorf getötet, bis zu 1.000 Frauen, Mädchen und Kinder verschleppt.

Mehr als 20 Monate wurden die drei Frauen und Mädchen von IS-Terroristen festgehalten, versklavt und systematisch vergewaltigt. Von einem der Mädchen kursierten Bilder, mit denen die Terrormiliz offenbar für den Verkauf warb. Bis zu 3.000 êzîdîsche Frauen und Kinder befinden sich weiterhin in der Gewalt der Terrormiliz.

© ÊzîdîPress, 16. April 2016