ًWiderstandskämpfer in Shingal
ًWiderstandskämpfer in Shingal

[K]hanasor. Erstmals seit Wochen haben Widerstandseinheiten in Shingal offenbar mit Offensiven auf Stellungen des Islamischen Staates (IS) begonnen. Mehreren übereinstimmenden Berichten zufolge hat die Volksverteidigungseinheit YPG und die Widerstandseinheit Shingal YBŞ in Zusammenarbeit mit dem Kommandeur der Verteidigungseinheit Shingals HPŞ, Qasim Dirbo, in Bara und weiteren Dörfern Stellungen des IS angegriffen. Bara soll kurz vor der Rückeroberung stehen.

Bereits heute Mittag kam es in der Gemeinde Bara im Westen des Shingal-Gebirges zu schweren Gefechten. Dabei wurden ersten Meldungen zufolge mind. acht IS-Terroristen getötet.

Eine weitere Offensive erfolgte auf die Verbindungsstraße von Bara nach Khanasor im Norden Shingals, die die IS-Terroristen seit Wochen besetzt halten. Dörfer in unmittelbarer Nähe zu Bara sind einem ÊzîdîPress-Korrespondenten aus Khanasor zufolge bereits befreit worden.

Berichte, wonach auch Stellungen des IS in der Gemeinde Sinune angegriffen worden seien, können nicht bestätigt werden. Einem êzîdîschen Aktivisten zufolge handelt es sich dabei um eine bewusste Fehlinformation, um die êzîdîschen Widerstandseinheiten in einen Hinterhalt zu locken. Kommandeure der Êzîden widersprachen der Meldung dann letztlich.

Unterdessen hat das irakische Militär weitere Hilfsgüter für die über 9.500 Zivilisten im Shingal-Gebirge abgeworfen. Dabei handelte es sich um 12 Hilfsgüterpakete von je 1,5 Tonnen Gewicht. Die Hilfsgüter stammen offenbar von einer norwegischen Nichtregierungsorganisation, wie ein kurdischer Aktivist mitteilte. Weiterhin liefert die Zentralregierung in Bagdad nach einem Beschluss des Verteidigungsministeriums, wonach nun Stämme, die gegen den IS kämpfen, bewaffnet werden sollen, auch vermehrt Waffen an die Widerstandseinheiten in Shingal.

Die Offensive im Westen des Shingal-Gebirges wird von der irakischen Luftwaffe unterstützt, die in der Region Beobachtungsflüge fliegt und bereits mehrere IS-Ziele angegriffen und zerstört hat.

êzîdîPress, 13. Nov. 2014