Tiflis. Eine êzîdîsche Delegation unter der Führung des HDP-Politikers und Parlamentsabgeordneten Ali Atalan ist am Donnerstag mit Vertretern der êzîdîschen Gemeinde in Georgien zusammengetroffen. In der Hauptstadt Tiflis besuchten die hauptsächlich aus Europa stammenden Delegationsmitglieder den êzîdîschen Tempel und diskutierten mit Mitgliedern des Geistigen Rates der Êzîden in Georgien (GRÊG) die Gründung eines êzîdîschen Weltkongresses.

Bereits im Vorfeld wurde unter Atalan zu diesem Zweck ein Organisationskomitee gegründet. Der GRÊG, so der Wunsch der Delegation, solle die Initiative unterstützen und sich mit einer eigenen Vertretung an der Gründung des êzîdîschen Weltkongresses beteiligen.

Treffen êzîdîscher Vertreter aus Europa mit dem Geistigen Rat der Êzîden in Georgien (ÊP)

Pîr Dîma, Vorsitzender des GRÊG, äußerte sich über den Besuch der Delegation zufrieden und sagte, dass man „sich über die Initiative freut, die Êzîden aus den verschiedenen Ländern zu vereinen“. Dennoch könne sich der GRÊG an der Gründung nicht beteiligen.

„Der GRÊG ist eine religiöse Organisation und sowohl der Tempel als auch das Kulturzentrum sind religiöse Einrichtungen. Vertreter des Klerus sollten Abstand zur Politik wahren und von einer Mitgliedschaft in einer politischen Organisation absehen. Wir wünschen der Initiative viel Erfolg, können uns dieser aber aus den genannten Gründen nicht anschließen. Die Türen unseres Zentrums sind dennoch immer und für alle offen“, so Pîr Dîma. Zudem versicherte er der Delegation, dass der GRÊG die Unabhängigkeit des Tempels verteidigen und vom Einfluss der verschiedenen politischen Kräfte sowie einzelner Akteure schützen wird.

Nächstes Reiseziel der Delegation ist Armenien. Dort werden sich die Vertreter an der Jubiläumsfeier des êzîdîschen Tempels in der Ortschaft Aknalich beteiligen und für ihr Anliegen werben.

© ÊzîdîPress, 29. September 2017