Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments
Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments

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[B]rüssel. Vier êzîdîsche Frauen aus dem Nord-Irak wurden in das Europäische Parlament geladen, um im Rahmen einer Veranstaltung über die gegenwärtige Situation und die Verbrechen der Terrormiliz IS an Frauen zu sprechen. So zumindest lautete der Plan. Die belgischen Behörden jedoch verweigerten die Ausstellung von Visa für die Frauen, darunter auch Vian Dakhil, und zogen so den Zorn des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, auf sich.

Als die Frauen vom kurdischen Erbil über die Türkei nach Brüssel einreisen wollten, lehnte das Belgische Konsulat die Ausstellung von Schengen Visa ab. Die belgische Zeitung La Libre Belqique zitiert eine Quelle aus dem Europäischen Parlament, dass „nach einem Ping-Pong-Spiel zwischen dem Außenminister und dem Innenmister“, der belgische Ausländerdienst dem Europäischen Parlament am 24. März bekannt gab, dass keine Visa für die Frauen ausgestellt werde.

Der Dienst des Europäischen Parlaments sprach von einem „absolut skandalösen Vorfall“. EP-Präsident Schulz äußerte seine Bestürzung via Twitter. Die „Aussagen über die Gräueltaten des IS an Frauen müsse angehört werden“, so Präsident Schulz. Die für den 26. März geplante Veranstaltung wurde schließlich abgesagt.

© ÊzîdîPress, 27. März 2015