Enteckte Überreste zweier Opfer der IS-Terrormiliz im Norden von Shingal (ÊP)
Enteckte Überreste zweier Opfer der IS-Terrormiliz im Norden von Shingal (ÊP)


Shingal. Widerstandskämpfer haben am Samstagmorgen in den befreiten Regionen im Süden Shingals erneut ein Massengrab entdeckt. Im Norden der Stadt Shingal, wenige Meter von der Technischen Akademie entfernt, fanden die Widerstandseinheiten das Massengrab, in dem die Überreste von etwa 80 Zivilisten vermutet werden. Darunter sollen sowohl Männer, Frauen als auch Kinder sein. Die Stadt konnte in den vergangenen Tagen weitestgehend befreit werden.

Damit bestätigen sich die Befürchtungen, wonach im Süden zahlreiche weitere Massengräber liegen. Im Norden der Region, die seit Dezember 2014 befreit ist, wurden bisher etwa 15 Massengräber mit hunderten êzîdîschen Opfer entdeckt. Das Massengrab in Shingal-Stadt soll nun von Experten untersucht und dokumentiert werden. Währenddessen setzten die Widerstandseinheiten ihre Offensive im Süden weiter fort.

Das US-amerikanische Außenministerium prüft Informationen zufolge derzeit eine Anerkennung der Verbrechen der Terromiliz „Islamischer Staat“ (IS) an Êzîden als Genozid. Die UN-Menschenrechtskommission bezeichnete die Gräueltaten der IS-Terrirosten an Êzîden bereits als Völkermord. Ziel der Terrororganisation sei es, die „Êzîden als Gruppe zu vernichten“, heißt es in dem ausführlichen Bericht.

© ÊzîdîPress, 14. November 2015