Nadia Murad während ihrer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat (Reuters)
Nadia Murad während ihrer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat (Reuters)


Die aus der Gefangenschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) freigekommene Êzîdîn Nadia Murad ist offiziell für den Friedensnobelpreis nominiert. Nachdem irakische Politiker bereits ihre Unterstützung bei der Nominierung Nadia Murads zusicherten, hat der norwegische Politiker Audun Lysbakken (SV) nach einem Treffen mit Frau Murad beim fünfköpfigen Nobelpreis-Komitee die Nominierung offiziell eingereicht.

„Wir möchten einen Friedenspreis der die Welt dazu aufrüttelt, gegen sexuelle Gewalt als Waffe im Krieg zu kämpfen“, erklärte Lysbakken gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Nadia Murad wurde wie tausende weitere êzîdîsche Frauen und Kinder von Terroristen des IS im August 2014 aus der Shingal-Region im Nordirak entführt und versklavt. Drei Monate wurde die 21-jährige Êzîdîn gefangen gehalten, ehe ihr die Flucht gelang. Seitdem engagiert sie sich zusammen mit Aktivisten der Gruppe Yazda für die Befreiung der noch in Gefangenschaft gehaltenen Frauen und Kinder.

Mit ihren zahlreichen Besuchen bei Staatsoberhäuptern und weiteren politischen Vertretern in der arabischen Welt und Europa hat Frau Murad die Aufmerksamkeit erneut auf Gräueltaten des IS gerichtet. Während ihrer Ansprache vor dem UN-Sicherheitsrat forderte Murad die Mitgliedstaaten auf, der Terrormiliz IS ein Ende zu setzen.

Das Nobelpreiskomitee erhält jährlich über 200 Nominierungen, die Entscheidung fällt traditionell im Dezember jeden Jahres. Neben Murad ist unter anderem auch Papst Franziskus nominiert.

© ÊzîdîPress, 03. Februar 2016