Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat heute in Berlin die diesjährigen Empfänger des Friedensnobelpreises empfangen. Die êzîdîsche UN-Sonderbotschafterin Nadia Murad, die zusammen mit dem kongolesischen Arzt Dr. Denis Mukwege ausgezeichnet wurde, wurde am Nachmittag ins Kanzleramt geladen.

Bundeskanzlerin Merkel mit Nadia Murad (3. Dez 2018 / BRG)

Murad teilte im Anschluss an das Treffen mit, sie habe mit der Bundeskanzlerin über die gegenwärtige Situation der Êzîden gesprochen und die Notwendigkeit deutscher Hilfe für den Wiederaufbau der von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zerstörten Gebiete im Irak, insbesondere der Shingal-Region und der gesamten Ninawa-Ebene, betont. Dazu gehöre auch, dass die Sicherheit der Menschen gewährleistet werde.

Aber auch die derzeitige Asylsituation der Êzîden in Deutschland sei Thema gewesen, so Murad. Immer mehr Êzîden aus dem Irak, auch aus der vom Völkermord betroffenen Region Shingal, erhalten negative Bescheide des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und sollen abgeschoben werden. Unter ihnen befinden sich auch ÊzîdInnen, die wie Murad selbst aus der Gefangenschaft des IS entkamen und den Völkermord überlebten. Murad habe der Kanzlerin daher deutlich gemacht, wie wichtig die Aufnahme von Êzîden sei.

© ÊzîdîPress, 03. Dezember 2018