Folgen deines Bombenanschlags im Irak
Folgen deines Bombenanschlags im Irak

.
[D]iyala. In der nordirakischen Stadt Bakuba (Provinz Diyala) wurde vor wenigen Tagen ein Attentat auf ein Geschäft verübt, in dem unter anderem alkoholische Getränke verkauft wurden. Eine am Straßenrand platzierte Bombe zerstörte das Geschäft und tötete dabei den êzîdîschen Arbeiter Sheref K. Khelef (41). Zwei weitere Personen wurden verletzt. Die Polizei sperrte den Tatort ab, der/die Täter wurden jedoch nicht gefasst.

Im Irak kommt es immer wieder zu Anschlägen und Attentate auf Spirituosengeschäfte, die hauptsächlich von Êzîden und/oder Christen geführt werden. Dutzende Arbeiter wurden in den vergangen Jahren bei ähnlichen Angriffen bereits getötet, darunter über 20 Êzîden in weniger als zwei Jahren.

Radikale Geistliche wie As-Sadre verkündeten etwa 2013 eine „Fatwa„, die zum „Krieg“ gegen alle aufruft, die alkoholische Getränke verkaufen. Kurz darauf kam es zum Massaker von Zayouna im Westen von Bagdad, wobei 12 Menschen getötet wurden, unter den Opfern neun Êzîden.

Um den Lebensunterhalt für ihre Familien zu bestreiten, sind Êzîden und Angehörige weiterer Minderheiten gezwungen, auch in gefährlichen Städten nach Arbeit zu suchen. So geraten sie immer wieder in den Fokus terroristischer Übergriffe. Nach den vergangenen Terrorakten in den Jahren 2013 und 2014, sind viele der êzîdîschen Arbeiter zurückgekehrt, wenige arbeiten jedoch weiterhin in den riskanten Städten im Irak.

© ÊzîdîPress, 07. März 2015