Flucht vor IS-Terroristen: Flüchtlinge suchen im Nord-Irak Schutz vor Angriffen
Flucht vor IS-Terroristen: Flüchtlinge suchen im Nord-Irak Schutz vor Angriffen

 

Mosul (Irak) – Ein arabischer Geschäftsmann im Irak hat 45 Êzîden aus der Gefangenschaft von Terroristen des Islamischen Staats (IS) freigekauft. Auf einem der Sklaven- und Schwarzmärkte von Mosul kaufte der Geschäftsmann die êzîdîschen Männer, Frauen und Kinder für 30.000$ frei.

Der arabische Nachrichtensender Al-Sharqia sowie der kurdische Fernsehsender WaarTV berichteten übereinstimmend. In einem Live-Interview auf WaarTV äußerte sich der Geschäftsmann in Gegenwart der befreiten Êzîden zu seinen Motiven. Er wollte „eine gute Tat tun“, indem er die Êzîden freikaufte und sie so von ihren Peinigern befreien konnte.

Die 45 Êzîden wurden von IS-Terroristen während dem Sturm auf die Region Shingal im Nord-Irak gefangen genommen und verschleppt. Nach ihrer Befreiung begaben sie sich in die Flüchtlingslager in Kurdistan, um dort nach ihren Verwandten zu suchen. Weitere tausend Êzîden befinden sich jedoch weiterhin in der Gewalt der IS-Terroristen. Frauen und junge Mädchen religöser Minderheiten werden unter den IS-Terroristen als Sexsklaven verteilt und mit Terroristen zwangsverheiratet, andere auf Sklavenmärkten im Irak und Syrien an Dritte verkauft.

Weil arabisch-sunnitische Stämme in Shingal die IS-Terroristen beim Ansturm auf die Region unterstützten, fordern viele Êzîden daher eine Aussiedlung ihrer ehemaligen arabischen Nachbarn. Das Verhältnis sei irreparabel beschädigt und das Vertrauen verloren. Der Verrat der ehemaligen Nachbarn ist längst in Zorn und Wut umgeschlagen. Taten wie die des arabischen Geschäftsmannes können daher zur Entspannung der Situation beitragen. Mehrfach haben arabisch-sunnitische Privat- und Geschäftsleute besonders êzîdîsche Frauen freigekauft und sie in die Obhut ihrer Familien übergeben.

êzîdîPress, 9. Sept. 2014