Afrin. In der nordsyrischen Region Afrin haben von der Türkei unterstützte Islamisten einen êzîdîschen Familienvater ermordet. Die Leiche von Omar Mamu Shamo wurde am Dienstag von Dorfbewohnern in seinem Haus in der Ortschaft Qibar vorgefunden.

Shamo soll sich geweigert haben, sein Heim zu verlassen. Islamisten, die dem Umfeld der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) zugerechnet werden, hätten ihm anschließend in die Brust geschossen und seinen Leichnam im Haus zurückgelassen. Êzîdîsche Aktivisten bestätigten die Angaben der Dorfbewohner, die von weiteren Übergriffen berichten. So sollen Mitglieder der FSA fast jede Nacht die Häuser der Êzîden aufsuchen, Zivilisten verschleppen und das Hab und Gut plündern. Das Dorf Qibar wurde Mitte März diesen Jahres von Islamisten mit Unterstützung der Türkei überfallen und erobert.

Noch während der Offensive sind islamistische Milizen in dem Dorf Qîbar gezielt gegen die êzîdîsche Bevölkerung vorgegangen und stürmten die Häuser der Êzîden. In den vergangenen Wochen häuften sich zudem die Berichte, wonach Êzîden aus der Region Afrin als vermisst gelten oder ermordet wurden.

Trotz der evidenten Menschenrechtsverletzungen und der laufenden ethnischen Säuberungen in der Region bleibt das Vorgehen der Türkei und ihrer islamistischen Verbündeten international ohne Reaktion.

© ÊzîdîPress, 11. Mai 2018